Ueber den Zusammenhang zwischen Epicanthus und Ophthalmoplegie / von J. Hirschberg.

  • Hirschberg, J. (Julius), 1843-1925.
Date:
[1885]
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Credit: Ueber den Zusammenhang zwischen Epicanthus und Ophthalmoplegie / von J. Hirschberg. Source: Wellcome Collection.

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    Adduction, Abduction und Senkung befriedigend. Es besteht Divergenz ab- wechselnd mit krampfhafter Convergenz, wie ja auch bei der bekannten ein- seitigen Ptosis congenita die Verengerung der Lidspalte im Affect einer plötz- licheu krampfhaften Erweiterung Platz macht. M. H. Dieses hereditäre Verhältniss zwischen Ophthalmoplegie und Epicanthus, das übrigens meines Wissens noch nie beobachtet worden, wirft ein neues Licht auf die Ursache des letztgenannten Fehlers. v. Ammon beschrieb (in seiner Zeitschr. 1831. Bd. I. H. 4.) als Epicanthus eine beiderseitig vorkommende eigenthümliche Missbildung im inneren Augen- winkel, nämlich eine Hautfalte, welche daselbst vom oberen Lid auf das untere übergeht und mit einem lateralwärts coneaven Rande die Lidcommissur über- brückt. Es ist aber nicht ein Hautüberschuss das Wesentliche; sondern, wie A. v. Gbaefe hervorzuheben pflegte, eine Parese des Levator plp. sup. und des Rect. sup. Manz glaubt (Gbaefe-Saemisch. 1876. Bd. LI. 1. S. 109), dass der Fehler in der Entwickelung des Gesichtsskeletts liegt. Mein Kraukenpaar zeigt, dass es sich um eine nucleare angeborene Läh- mung (Aplasie der Centren) handeln dürfte. Nach Hensen und Völkebs (Arch. f. Ophthal. 1878. Bd. XXIV. H. 1) sind am hintersten Theile vom Boden des 3. Ventrikels und ferner am Boden des Aquaeductus Sjlvii die dem Oculomotorius angehörenden Kerne in folgender Reihenfolge enthalten: für Accommodation, Pupillenvereugerung, Contraction des Rect. int., sup., Lev. plp. sup., Rect. inf., Obliqf. inf. - . Bei dem Knabeu fehlen in functioneller Hinsicht beiderseits die Kerne des Muse. rect. sup. und Lev. plp. sup., bei dem Manne noch alle übrigen — ausser den beiden ersten für PupiUenspiel und Accommodation, — und ferner auch die am Boden des 4. Ventrikels gelegenen Abducenskerne, während die Trochleariskerne wenigstens partiell erhalten sind. von Metzger & Wittig in Leipzig1.