Ein Fall spontaner Freibeweglichkeit der Linse / mitgetheilt von Dr. Heymann.

  • Heymann, Friedrich Moritz.
Date:
[1891?]
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Credit: Ein Fall spontaner Freibeweglichkeit der Linse / mitgetheilt von Dr. Heymann. Source: Wellcome Collection.

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    , (Separätabdruck.) EIN FALL SPONTANER FREIBEWEGLICHKEIT DER LINSE MITGETHEILT VON Dr. HEYMANN. Eine Krankeit des Auges der seltensten Art besteht in der Freibewegliclikeit der Linse, so dass die Lirise, iimg-eben von ihrer Kapsel, völlig ungetrübt oft Jahre lang im Auge bei jeder Bewegung aus ihrer Lage gebracht wird. Im Ruhezustand zeigen sich solche Linsen einfach gesenkt, so dass sie hinter dem unteren Theil der Regenbogenhaut theilweise so tief verborgen liegen, dass nur ihr oberer Rand etwa die Pupillenfläche erreicht. Je nach der Höhe der Erkrankung besteht nun eine solche Beweglichkeit der Linse, dass die Linsen entweder nur hinter der Regenbogenhaut verschiedene Lagever- änderungen eingehen, oder dass sie völlig willkührlich aus der hinteren Augenkammer durch die Pupille in die vordere Augenkammer mittelst eigenthümlicher Kopfbewegungen gebracht werden können. Nur von dieser letzten Art soll hier die Rede sind. Denn während sehr frühe schon das einfache Sinken der Linse beobachtet worden ist*), auch über dessen angeblich spontanes Zustandekommen mehrfache besondere Forschungen gemacht wurden**), ist diese letzte und ausgeprägteste Form der Freibeweglichkeit der Linse bisher nur äusserst selten gesehen worden, Sie bildet auf dieser Seite das Extrem der Lageveränderung der Linse, während die rein stationäre Verschiebung des Linsen- systems als eine nur geringe, angeborne Verrückung der Linse***) aus ihrer Lage den geringsten Grad jener Veränderung darstellt. In Folgendem theile ich einen Fall von Freibeweglichkeit der Linse mit, wie er in seinen Erscheinungen bisher noch nicht so ausgeprägt gesehen wurde. Ich habe denselben nicht allein oft und mit mehren Fachgenossen untersucht, sondern auch in der Versammlung der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde im Winter 1860—1861 vorgestellt. *) Die frühesten Fälle theilten St. Yves, Palucci, Tenon, B oy er, D e m ou r s und Gu i 11 i e mit. Siehe Florent dinier, Du Deplacement spontane du cristallin, Annales d'oculistique I. 4. **) Vorzüglich Cunier a. a. 0., Sichel in Oppenheims Zeitschrift Bd. 33. 1846, von Gräfe, Archiv für Ophthalmologie I. 1. Von Gräfe Archiv für Ophth. 11.1, — Förster, Günsburgs Zeitschrift. VII. J83C. — Ed. Jäger ,, lieber Staar- und Staaroperationen.