Zur Diagnose des Magencarcinoms ... / vorgelegt von Max Feurer.

Feurer, Max.

Date:: 1912

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Credit: Zur Diagnose des Magencarcinoms ... / vorgelegt von Max Feurer. Source: Wellcome Collection.

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ermöglichen. Nach diesem Grundsätze wurden die Fälle der hiesigen Klinik gleichzeitig nach verschiedenen Methoden untersucht. Alle bis¬ her beschriebenen Methoden zu berücksichtigen, war natürlich nicht möglich; dafür ist ihre Zahl zu groß. Ich beschränkte mich deshalb bei der Untersuchung des Mageninhaltes auf den Nachweis der Oel- säure und des polypeptidspaltenden Ferments und auf die Bestimmung des kolloidalen Stickstoffes im Urin. Auch in der Anwendung dieser wenigen Methoden ergaben sich oft noch Schwierigkeiten, so daß die Untersuchungen nicht immer mit der wünschbaren Konsequenz durch¬ geführt werden konnten. Das gilt namentlich auch für die Salomon- sche Probe, welche für die Patienten recht unangenehm ist. Ich werde darauf später noch zurückkommen. Bestimmung des kolloidalen Stickstoffes im Urin. Salkowski (25) fand, daß im Urin von Carcinomkranken die Menge des durch Alkohol fällbaren Stickstoffes im Verhältnis zum Gesamtstick¬ stoff gegenüber der Norm beträchtlich vermehrt ist. Während normaler¬ weise dieser sogenannte kolloidale Stickstoff (K-N) etwa 3,5 Proz. des Gesamtstickstoffes (G-N) beträgt, liegen die Werte bei Carcinomurinen zwischen 8 und 9 Proz. Spätere Untersuchungen ergaben genau die¬ selben Resultate. Durch die Verwendung von Metallsalzen zur Fällung an Stelle des Alkohols wurde die Methode wesentlich vereinfacht und für klinische Zwecke geeigneter gemacht. Das modifizierte Verfahren wurde von Kojo (14) weiter geprüft, der die früheren Befunde in vollem Umfange bestätigen konnte. Mit etwas anderer Methodik waren Salomon und Saxl (27) zu ganz ähnlichen Ergebnissen gelangt. Nachdem die Vermehrung des K-N bei Carcinom somit einwandfrei erwiesen war, handelte es sich darum, zu untersuchen, ob man daraus diagnostische Schlüsse ziehen könne. Die Anregung Salkowskis, seine Methode an einem größeren klinischen Materiale zu prüfen, ist erst in neuerer Zeit von Gross und Reh (12), Mancini (20), Ishioka (13), Caforio (2), Einhorn, Kahn und Rosenbloom (3) aufgenommen worden. Die Resultate dieser Autoren weichen zum Teil nicht uner¬ heblich von denen Salkowskis ab. Aus allen Arbeiten geht zunächst hervor, daß es auch eine ganze Anzahl nicht-carcinomatöser Krank¬ heiten gibt, welche eine Vermehrung des K-N aufweisen, hauptsächlich Infektionskrankheiten, Tuberkulosen, Herzinsuffizienz und Leberkrank¬ heiten. Ueber die Verhältnisse bei Carcinom gehen die Ansichten aus¬ einander. Gross und Reh fanden fast ausnahmslos niedrige Werte, Ishioka in einem Teile der Fälle ebenfalls. Dagegen stimmen die Zahlen von Mancini, Caforio, Einhorn und seinen Mitarbeitern gut mit denen Salkowskis überein. Caforio geht sogar so weit, zu sagen, daß man beim Fehlen einer Vermehrung Carcinom ohne weiteres aus¬ schließen könne.