Das extraperitoneale periuterine Hämatom / von A. Martin.

  • Martin, August Eduard, 1847-1933.
Date:
1882
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Credit: Das extraperitoneale periuterine Hämatom / von A. Martin. Source: Wellcome Collection.

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    hülle und entleerte eingedickte Coagula und sehr wenig noch dünn- flüssigen Blutinhalt. Die Höhlenwand war so morsch, dass jeder Versuch, an ihr Halt zu gewinnen, fehlschlug; das rechte Ovarium brach dabei ab, ohne dass die morsche Wand des Sackes blutete. Die Höhlenwand war mit einer ca. */2 Ctm. dicken Schwarte alten, geronnenen Blutes belegt, die Höhle selbst erstreckte sich bis unter den Boden des Douglas. Nach Ausräumung und energischer Des- infection der Höhle wurde der Uterus, welcher nun frei beweglich geworden war, nach rechts über die Höhle hinweggelegt und durch tiefgreifende Suturen nach rechts hin derart auf die Lücke der Serosa an der hinteren Fläche des rechten Lig. latum aufgenäht, dass dieselbe ganz geschlossen erschien; nach der Bauchhöhle hin war dadurch dieser Defect völlig verdeckt. Dann wurde die Bauchhöhle geschlossen. Ein Verlust frischen Blutes erfolgte bei der ganzen Operation nicht. Die ohnehin sehr schwächliche Frau bot keine Spur irgend welcher Reaetion; trotz der dargereichten Analeptica nahm der Kräfteverfall rasch zu, und starb Patientin am dritten Tage bei subnormaler Temperatur und frühzeitig unzählbar gewordenem Pulse. Die Autopsie beschränkte sich, den Anforderungen der Ange- hörigen entsprechend, auf die Eröffnung der Bauchwunde; im Peri- toneum war eine Reaetion nicht nachzuweisen, der Sitz des Blut- ergusses war unverändert; eine spätere Blutung war nicht einge- treten. Das Lig. latum dextrum war erheblich geschrumpft; es zeigten sich die Ränder des im hinteren Blatt befindlichen Defectes ohne Reaetion, resp. ohne eine demarkirende Entzündungslinie. C. Frau Ida Gabel, 32 Jahre alt, Arbeiterfrau. Seit dem 19. Jahre regelmässig mit Schmerzen menstruirt, 5mal gebo- ren, zuletzt vor 6 Monaten. Geburt und Wochenbett stets nor- mal. Seit Mitte Januar 1881, als Patientin eben menstruirt und während der Menstruation bei dem häufig wiederholten Coitus ihres rohen Ehemanns heftige Schmerzen verspürt hatte, mit Widerauftreten profusen Blutabganges, nahmen bei dem Versuch, einen schweren Korb zu tragen, die Schmerzen in der rechten Seite derartig zu, dass Patientin ohnmächtig zusammenbrach. Sie klagte seitdem über auf- fallende Schwäche, heftige Schmerzen in der Seite und im Kreuz, Tenesmus in Blase und Darm, Gefühl des Vorfalls. Patientin liess sich dieser Beschwerden wegen, mit besonderer Rücksicht auf den profusen, andauernden Blutverlust, in ein Krankenhaus aufnehmen, ohne dass dort die Eisbehandlung und Ruhe im Verlauf von 5 Wochen den Zustand wesentlich änderte. Der Blutabgang hielt, wenn auch