Das extraperitoneale periuterine Hämatom / von A. Martin.

  • Martin, August Eduard, 1847-1933.
Date:
1882
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Credit: Das extraperitoneale periuterine Hämatom / von A. Martin. Source: Wellcome Collection.

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    cele periuterina, den ich nach dem Centralbl. für Gyn. 1881, S. 574 wiedergebe. — Bei der Section fand sich der Uterus vergrössert, mit 5 haselnussgrossen intramuralen Fibroiden versehen, das Peritoneum verdickt, zwischen beiden Blättern der Lig. lata Blutextravasate als Residuen des Hämatoma, desgleichen interlamellöse, wallnuss- grosse Bindegewebswucherungen, von denen die rechtsseitige in einen Schlauch ausgeht, welcher in hinter dem Uterus verlaufende Hohl- gänge führt, und auf welchem Wege sich der Bluterguss linkerseits erstrecken konnte. Beide Tuben, insonders die rechte, geschrumpft, das rechte Ovarium normal, im vergrösserten linken mehrere kleine Cysten, neben dem zusammengefallenen Schlauche. In der Peri- tonealhöhle grössere Massen geronnenen, mit Serum gemengten Blutes, der Douglas herabgedrängt, ebenfalls mit Blutgerinnseln aus- gefüllt, über diesen einige als Entzündungsproduct zu deutende, den Douglas abgrenzende Pseudomembranen. Nach Sitz und Verlauf muss man als hierhergehörig wohl noch rechnen den Fall von Paschkis: Haematoma textus cellulosi pelvis (Haematocele extraperitonealis), der mir ebenfalls nur nach dem Centralblatt für Gyn. 1877, S. 279 zugänglich ist. Ich führe ihn hier an, obwohl ich ihn wegen des Mangels directer Inspection auf Tabelle I nicht mitrechne. Er findet Platz auf Tabelle II. Patientin, 16 Jahre alt, in Behandlung wegen Pleuritis, klagt zur Zeit der erwarteten, aber nicht eingetretenen Menses über vage Schmerzen im Abdomen. Bei der vorgenommenen Untersuchung findet Verf. eine Geschwulst, welche die ganze linke Scheidenwand hervorwölbt, fluctuirt, sich sehr prall anfühlt und äusserst schmerz- haft ist. Im Verlauf der nächsten 2 Tage ging dieselbe auch auf die vordere und hintere Vaginalwand über, erreichte die Grösse eines Kindskopfes und wurde zwischen den Nymphen sichtbar. Nach Ausschluss einer Hernie, Extrauterinschwangerschaft, periuterinen Hämatocele wird die richtige Diagnose gestellt und durch Incision 1J/2 Liter dickflüssiges, theerfarbenes Blut entleert. Die Heilung erfolgte ohne Zwischenfall bei einfachen, lauwarmen Ausspritzungen in 3 Wochen. In Bezug auf die Aetiologie nimmt Verf. an, dass das Blut aus einem zur Zeit der menstruellen Congestion geborstenen Gefäss des Plexus uterinus stamme, dass das Ganze als eine vica- riircnde Blutung in das Beckenbindegewebe aufzufassen sei. Ich selbst habe 4 hier anzuführende Fälle beobachtet, in denen das Hämatom zunächst Gegenstand operativen Eingriffes gewesen und hierbei exaet auf seinen Sitz eonstatirt worden ist.