Beiträge zur Pathologie des Sehorgans / von J. Hirschberg. : Cataracta gypsea procidua.

  • Hirschberg, J. (Julius), 1843-1925.
Date:
[1884]
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Credit: Beiträge zur Pathologie des Sehorgans / von J. Hirschberg. : Cataracta gypsea procidua. Source: Wellcome Collection.

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    Separat-Abdruck aus dem I, Centralblatt für praktische Augenheilkunde. 1884. — Novemberheft. Bai.: Prof. J. Kirschberg. — Leipzig, Veit <$f Comp. Beiträge zur Pathologie des Sehorgans. Von J. Hirschberg in Berlin und A. Birnbacher in Graz. V. Cataracta gypsea procidua.1 Frau Thieme, 48 Jahre alt, gelangte am 28. Mai' 1884 zur Aufnahme. Das linke Auge ist seit 20 Jahren leidend, vollkommen blind und von Zeit zu Zeit im höchsten Grade schmerzhaft. Seit 3 Tagen besteht heftige Ent- zündung desselben, welche sie sogar im Gebrauch des rechten, sonst nor- inalen Auges behindert. Links besteht Pericornealinjection und Thränen, sowie Luxation der verkalkten Linse nach vorn. Die Linse liegt in der Pupille dergestalt, dass nach oben und nach aussen der Aequator deutlich sichtbar wird und vor der Pupillarebene in der Vorderkammer sich befindet. Mitunter besteht dort ein linienförmiger Spalt zwischen der Linse und dem entsprechenden Theil des Pupülarrandes. Die Vorderfläche der Linse ist ganz unregelmässig und warzig, von hellweiss-gelber Farbe. Der innere und untere Theil des Linsenrandes scheint hinter dem Kande der Pupille, welcher den Krystall- körper fest umschnürt hält, verborgen zu sein. 29. Mai 1884. Enucl. bulbi, ohne Narcose, da Patientin herzleidend, in 65 Secunden. 30. Mai 1884. Patientin, von den Schmerzen, die sie 20 Jahre hin- durch erduldet, befreit, fühlt sich wie neugeboren; das rechte Auge, das äe vor der Operation nicht gebrauchen konnte, scheint ihr mit neuer Seh- kraft begabt.2 Der erhärtete Bulbus war nach Form und Grösse normal. Derselbe Wurde in sagittaler Kichtung balbirt. Die Cornea ist unverändert, ebenso im Allgemeinen die Lage der Iris, nur ist die Pupille um ein Geringes nach unten verschoben. Aus der Pupillaröffnung ragt die Linse in Form eines unregelmässigen Klumpens von 4 Mm. Breiten- und 3,7 Mm. Dickendurchmesser mit welliger Ober- fläche und von gelbweisser Farbe in der Weise in die vordere Kammer, 1 Vgl. Klin. Bcob. aus d. Augcnheilanst. v. J. Hibschberg. Wien 1874. S. 71. * Die Patientin ist mindestens ebenso dankbar, wie irgend ein Staarblinder, dem die Operation volle .Seilkraft verschaffte, und völlig zufrieden mit dem künstlichen Ange, das weit besser aussieht, als das natürlicho vor der Enucleation. Weder Linsen- fctraction noch Neurotomic kann nach meiner Ucbcrzeugung hier mit der Enucleation Concui-riren. H.