Ein Fall von Lipom in der Bauchhöhle / von Prof. Dr. Lennander.

  • Lennander, Karl Gustav, 1857-1908.
Date:
[1895]
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Credit: Ein Fall von Lipom in der Bauchhöhle / von Prof. Dr. Lennander. Source: Wellcome Collection.

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    den waren, erstreckt hatte. Unter Äthernarkose wurde ein Querschnitt durch den rechten Muse, rectus gemacht. In dem abführenden Colon hatte der Brand in gleicher Höhe mit dem Peritoneum parietale Halt gemacht, vom zuführenden dagegen mussten mehr als 10 cm fortgenommen werden. — Den 3. März Flatus- abgang durch den angelegten Anus. 500 cem einer dünnbreiigen Fäkalmasse ging durch einen in die zuführende Darmschlinge eingeführten Gummischlauch ab. — Den 11. März Temperatur afebril. — Den 27. März. Wie sich ergiebt, liegt die zu führende und die abführende Darmschlinge in einer Ausdehnung von 5 cm dicht neben einander. — Den 10. April Anlegung einer Dupuytren'schen Darmschere. — Den 5. Mai. Pat. hat guten Stuhlgang durch den natürlichen Anus. — Den 20. Mai. Pat hat das Bett verlassen. — Den 8. September. Nachdem im Ganzen 6 Darmscheren angelegt und mehrere plastische Operationen ausgeführt worden waren, gelang es, den Anus praeternaturalis zu schließen, so dass jetzt nur noch eine Fistel, durch die eine nur ganz geringe Menge von Fäces hervordringt, von der Weite einer dickeren Sonde besteht. Pat. hat seine Arbeit wieder aufge- nommen. Den 26. November. Stuhlgang nach Form und Größe normal; nur selten gehen Fäces durch die Fistel, die sich stetig verkleinert, ab. Dass hier erst bei der Operation die Diagnose gestellt werden konnte, dürfte zu entschuldigen sein; dieser Fall ist durchaus geeignet, den Werth einer proba- torischen Laparotomie einer einfachen Probepunktion des Bauches gegenüber ins rechte Licht zu setzen. Man nahm allerdings einen Tumor wahr, daneben waren aber die Symptome von Flüssigkeit in der Bauchhöhle so deutlich, als man bil- ligerweise nur verlangen kann. Nicht selten treten Fälle von Ascites auf, deren Ursprung dunkel ist. Unter solchen Umständen ist immer zu erwägen , ob nicht eine Laparotomie am Platze wäre. Und obwohl ich auch aus meiner Klinik ein paar derartiger Fälle, bei denen mittels Laparotomie eine völlige Genesung erzielt wurde, mittheilen könnte, so will ich es doch auf eine passendere Gelegenheit verschieben, da sie ja außerhalb der Grenzen der uns hier beschäftigenden Frage liegen. Was beim vorliegenden Falle den Ausgangspunkt der Geschwulst anbelangt, so hält es nicht leicht, hierüber eine bestimmte Ansicht auszusprechen. Auf Grund dessen, was im Operationsprotokoll angegeben wird, ist es nicht unwahr- scheinlich, dass sie von den beiden hinteren Blättern des Netzes ihren Ausgang genommen hat; sie kann jedoch auch von dem Mesocolon transversum ausgegangen sein und ließe sich dann besser mit den Fällen von Mesenteriallipom, die Ter- rillon zusammengestellt hat, vergleichen1. i Soc. de chir. 1886, enl. Traite de Chirurgie, tome VII. p. 172.