Beiträge zur Diagnose des Magencarcinoms mit besonderem Hinweis auf das Schmerzsymptom ... / vorgelegt von Berta Erlanger.

  • Erlanger, Berta, 1884-
Date:
1910
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Credit: Beiträge zur Diagnose des Magencarcinoms mit besonderem Hinweis auf das Schmerzsymptom ... / vorgelegt von Berta Erlanger. Source: Wellcome Collection.

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    0 giinstigsten Fallen in Frage, und man muss sich in den iibrige damit begnugen, entweder auf jede chirurgische Behandlung z verzichten und mit den Mitteln der internen Medizin den Kranke Erleichterung und moglichst lange Lebensdauer zu verschaffer oder aber chirurgisch palliativ vorzugehen und durch die Gastrc enterostomie, die bei solchen Fallen am haufigsten vorgenommen Operation, fur moglichste Entlastung des erkrankten Magens zi sorgen. Daraus ergibt sich, dass es von grosster Wichtigkeit ist moglichst fruhzeitig die Diagnose des Magencarcinoms stellen z\ konnen. Man hat sich heutzutage daran gewohnt, alle hierbei ii Betracht kommenden Hiilfsmittel in ausgedehntestem Maass< heranzuziehen. Es muss aber hervorgehoben werden, dass e* erstens Falle gibt, bei welchen sich die Diagnose iiberhaupt nicht stellen lasst. Es sind dies die sogenannten latent verlaufender, Carcinome, d. h. solche, welche keinerlei Symptome von seiten des Magens machen, bei welchen Dyspepsie, Erbrechen, Schmerzen. Stauungserscheinungen, Blutungen, allgemeines Krankheits gefiihl u. s. w. vollig fehlen und bei denen hochstens eine durch keinerlei sonstigen Befund erklarbare, mehr oder weniger rasch auftretende Kachexie schliesslich, doch leider meist zu spat, den richtigen Weg weist. Natiirlich sind dies im allgemeinen solche Falle, bei welchen der Krankheitsherd an einem indifferenten Abschnitt des Magens, jedenfalls weder an der Cardia, noch am Pylorus lokalisiert ist und infolgedessen die rein mechanische Arbeitsleistung des Magens keine erheblichere Storung erfahrt. Zweitens gehoren hierher jene Falle, bei welchen wohl die mechanische Funktion des Magens ungestort ist, wahrend infolge sekretorischer Storungen nur ganz leichte Beschwerden auftreten, die absolut nichts Charakteristisches darbieten und die haufig so minimal sind, dass die Kranken, selbst wenn der Arzt den Ver dacht hegt, es konnte eine ernstere Erkrankung zugrunde liegen, sich nur sehr schwer oder gar nicht entschliessen konnen, das Krankenhaus aufzusuchen oder sich in langer dauernde arztliche Beobachtung zu begeben. Bei diesen Fallen spielt dann die Funktionspriifung des Magens eine nicht zu unterschatzende Bolle, und man muss sich deshalb die Frage vorlegen: Ist man imstande, auf Grund der Funktionspriifung allein ein Magencarcinom sicher zu diagnosti- zieren oder ein solches mit Bestimmtheit auszuschliessen ?