Statistik des Magecarcinoms (gesammelt aus den Fällen der Jahrgänge 1873-1899 des Kieler pathologischen Instituts) ... / vorgelegt von Otto Tornow.

  • Tornow, Otto (Hans Wilhelm Otto), 1870-
Date:
1900
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Credit: Statistik des Magecarcinoms (gesammelt aus den Fällen der Jahrgänge 1873-1899 des Kieler pathologischen Instituts) ... / vorgelegt von Otto Tornow. Source: Wellcome Collection.

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    Blutes zu sehen. Gegenüber dieser humoral-pathologischen An¬ sicht suchten andere Autoren die Ursache der Krebsbildung da¬ durch zu erklären, dass sie den Nervenapparat in Beziehung zur Ursache der Geschwülste brachten derart, dass sie den Nerven einen entscheidenden Einfluss auf das Zustandekommen des Krebses zukommen Hessen. Starke Gemütsbewegungen, übergrosse Anstrengungen körperlicher oder geistiger Natur, schlechte sociale Verhältnisse, Diätfehler, Traumen und schwächende Krankheiten wurden von anderen Autoren zur Erklärung herangezogen. Alle diese Behauptungen können natürlich einen rechten Aufschluss über das eigentliche, ursächliche Wesen des Krebses nicht geben. Dasselbe gilt vom Geschlecht und der Erblichkeit. Ersteres hat, wie es scheint, keinen Einfluss auf das Vorkommen des Leidens. Die Angaben der Autoren, die über grössere Zahlen verfügen, widersprechen sich auffallend. Bei einzelnen Schrift¬ stellern hält das Carcinom bei Männern mit dem bei Weibern gleichen Schritt, andere wiederum konstatiren ein mehr oder minder beträchtlicher Überwiegen des männlichen Geschlechtes. Der Fehler scheint darin zu liegen, dass die Zahl der männ¬ lichen und weiblichen Krebsfälle nicht getrennt auf die Zahl der männlichen und weiblichen Leichen procentualiter bezogen wur¬ den. Ich unterlasse es daher, die in der Litteratur angegebenen Fälle hier wieder zu geben. Der Einfluss der Erblichkeit auf die Entstehung des Carcinoms ist ebenfalls noch sehr unsicher. Der Umstand, dass es allerdings viele Familien giebt, in denen das Carcinom bei mehreren Mitgliedern beobachtet wurde, be¬ rechtigt nicht zu dem Schluss, dass das Carcinom selbst vererbt würde. Eben so gut kann es sich um bei ein und derselben Familie vorkommende und von Geschlecht zu Geschlecht sich vererbende Schädlichkeiten, wie z. B. Prädisposition zu Geschwürs¬ bildung, handeln, die mit andern, dazutretenden schädlichen Po¬ tenzen zur atypischen Wucherung der Drüsenschläuche Anlass gäbe. Prädisponirend zur Carcinombildung wirkt dagegen unzwei¬ felhaft das Alter. Nach übereinstimmender, klinischer Beobach¬ tung kommt das Carcinom vorwiegend im höheren Lebensalter vor. Diese Thatsache deckt sich mit der Theorie von Thier sch