Ueber die angeborenen Hornhautverdunklungen / Dr. Fronmüller.

Date:
1855
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Credit: Ueber die angeborenen Hornhautverdunklungen / Dr. Fronmüller. Source: Wellcome Collection.

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    vollkommenere Uebersichl gab Cornaz (des abnormites con- gönitales des yeux, Lausanne 1848). Das erste Handbuch der Augenheilkunde, welches (wiewohl nur sehr kurz) Erwähnung davon macht, ist das von Rosas 1830; die früheren, auch die meisten späteren enthalten, soweit mir bekannt, nichts darü- ber; ich ging sie von Bartisch und M a i t r e - J e a n bis auf die neueste Zeit durch , soweit ich ihrer habhaft werden konnte. Die Handbücher von Himly, Walther, R u e t e, Arlt, Stellwag v. Carion haben dagegen unser Thema berührt. Die angebornen Hornhautverdunkiungen beruhen, so- weit sie bisher zur Beobachtung gekommen sind, fast aus- schliesslich auf Hemmungsbildung in der Fötalperiode, wo- rüber am Schlüsse der Abhandlung einige Erläuterungen fol- gen werden. (Hiemit soll jedoch die Möglichkeit nicht ge- läugnet werden, dass am Fötus Ophthalmien und Exsudat-Trü- bungen der Cornea vorkommen können. Nur fehlen sichere Erfahrungen hierüber). Sie müssen nach meiner Ansicht ein- getheilt werden in angeborene, leukomatöse und angeborne nebulöse Trübungen — eine Eintheilung, welche für die Pro- gnose von ganz besonderer Wichtigkeil ist. Das weitere Schema ist folgendes: A. Angeborene ieukomatöse Trübungen der Hornhaut. B. Angeborne nebulöse Trübungen der Hornhaut, l. totale 2. partielle, a) peripherische Trübungen, a. mit umfangrei- cherer breiterer Trübung und hellem Centru :i, ß. mit ringför miger schmaler Trübung (Fötalring), y. mit blosser Andeutung des Fötalringes; centrale Trübungen mit durchsichtigem Rande. A. Die angeborne leukomatöse Trübung der Hornhaut (scierophthalmus) ist immer total, vollkommen un- durchsichtig, von mehr kreide- oder perirnutterarliger Färbung; die Cornea zeigt keinen lamellösen Bau, sondern ist ganz mit dem Sklerotikalgewebe identificirt. Sie repräsentirt ein Still- stehen der Bildung aus dem dritten Monate des Fötallebensund ist mit Kleinheil der Augäpfel verbunden. An eine Aufhellung ist hier nicht zu denken. — Himly (Ophthalmologische Beob- achtungen. Frankf. 1801; Stück 1, S. 113) erweiterte durch den Schnitt die zu enge Spalte der Augenlider eines mit Mi- krophthalmus behafteten dreiwöchentlichen Kindes. Er sagt: „Bei wiederholter genauer Besichtigung fand ich keine Spur von Hornhaut, sondern in gleicher Wölbung geht die Sklero- tica über jene Stelle weg, welche die erhabenere durchsich-