Ueber die angeborenen Hornhautverdunklungen / Dr. Fronmüller.

Date:: 1855

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Credit: Ueber die angeborenen Hornhautverdunklungen / Dr. Fronmüller. Source: Wellcome Collection.

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war die leichte Trübung noch etwas mehr sichtbar. Das Kind sah sehr gnt: es langte nach den vorgehaltenen Gegenständen, und verfolgte sie mit den Augen. Nur war dann, wenn es den Blick auf irgend ein Sehobject richtete, ein gewisses Schwanken mit den Augäpfeln nicht zu verkennen. Später würde das Kind mehrmals von Convulsionen, die mit dem Zahn- durchbi-uchi' in Zusammenhang .standen, ergriffen. Jetzt hat e.s sich voll- kommen erholt, und als ich es zum letzten Male sah (15. Juni 1854), war die Aufsaugung soweit beendigt, dass die rechte Hornhaut ganz rein war und die linke nur noch eine hauchartige Trübung zeigte. Das Sehvermö- gen Hess nichts zu wün.sichen übrig. Dieser Vorgang interessirte mich sehr und ich beschloss die mir zu Gebote siehende ophthalmologische Literatur zu Rathe zu ziehen, die einschlägigen Beobachtungen zu sam- meln und zu sichten. Die Resultate dieser Untersuchung fol- gen hier. Dem mit Augenheilkunde speciell sich befassenden Collegen dürfte es nicht unwillkommen sein, eine Zusammen- stellung des Materiales für die noch wenig beobachtete Lehre von den angeborenen Hornhautverdunklungen mit Angabe der Quelle zu finden und ich glaube, es wird der Entschuldigung nicht bedürfen, wenn ich die wichtigeren Fälle ausführlich, so- weit es der Zweck erheischt, vorführe. Aber auch für denje- nigen Arzt, welchen die Ophthalmologie weniger anzieht, dürfte es wichtig sein, sich mit diesem Naturvorgange bekannt zu machen. Es könnte gar leicht sich ereignen, dass er, zu einem neugeborenen Kinde mit verdunkelten Hornhäuten ge- rufen . die Prognose unheilbarer Blindheit stellt , während kurze Zeit darauf die Regenbogenhaut in schönstem Farben- schmucke in dem nun durchsichtig-glänzenden Augenspiegel sich präsentiren könnte — ein Fall, der selbst, wie wir unten sehen werden, dem grossen Beer begegnete, für den die Sache damals noch neu war. Einige Beobachtungen von angeborenen Hornhautverdunk- lungen sind bereits aus dem vorigen Jahrhunderte da; die erste ist meines Wissens von Wardrop 1739, dann von K 1 i n k os c h 1766, Himly 1801, Kieser 1804 (dieser Fall machte besonders Aufsehen und ist häufig cilirt worden, wesshalb ich auch unten die betrenende Abbildung davon gebe). Die erste Aut- zeichnung einer angebornen nebulösen Trübung mit folgender Aufhellung ist von Beer (1813). Ammon, dem die Augenheil- kunde soviel verdankt, hat das Verdienst, die wissenscha t- liche Begründung des Vorganges hergestellt zu haben (184U). Seiler stellte mehrere Fälle zusammen in seinen Beobachtun- gen ursprünglicher Bildungsfehler der Augen (1833): eine