Die Hundswuth: Lyssa (Rabies cania: Hydrophobia) / von Albert Reder.

Reder, Albert.

Date:: 1879

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Credit: Die Hundswuth: Lyssa (Rabies cania: Hydrophobia) / von Albert Reder. Source: Wellcome Collection.

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bei diesen Thieren producirte Contagium bei weitem nicht jene Inten- sität, als jenes der Fleischfresser. Auf welche Weise das Wuthgift wirke und wodurch die lange Dauer des latenten Stadiums bedingt werde, darüber bestehen nur Vermuthungen. Faber sprach die Ansicht aus, das Contagium werde nach seiner Einführung in den Körper incystirt und später unter günstigen Um- ständen (wie bei Entzündung der Cyste) erst in den Blutstrom ge- bracht. Virchow erkläi-t die Wirkung des Contagiums ähnlich einem Fermentkörper. §. 3. Den Verlauf der Wuthkrankheit bei Thieren be- schreibt Röll ^) in folgender Weise: Die Dauer der Incubationsperiöde bei Hunden erstreckt sich gewöhnlich auf 3—6, seltener 7—10 Wochen, obwohl avTch Fälle beobachtet wurden, wo sie einerseits erst nach meh- reren (5—7) Monaten, andererseits schon nach 3—10 Tagen zum Aus- bruche gekommen ist. Bei Katzen soll sie sich auf 2—4 Monate be- laufen. Bei Pferden schwankt das Indubationsstadium zwischen 15 Tagen bis 2 Monaten und länger. Bei Rindern zwischen 9 Tagen und mehreren Monaten, angeblich selbst bis nach Ablauf eines Jahres; bei Schafen und Ziegen zwischen 2—4 Wochen, bei Schweinen zwischen 9 Tagen und mehreren Wochen oder Monaten nach geschehenem Bisse. Bemerkenswerth ist die Angabe Spinola's, dass die Trächtigkeit die Dauer des Incubationsstadiums zu verlängern scheine und dass die von ihm beobachteten späteren Ausbrüche der Wuth beim Rindvieh durch- aus trächtige Kühe betrafen, bei welchen sich die Krankheit gewöhn- lich erst nach dem Abkalben einstellte' Man unterscheidet gemeinhin die Wuth in die rasende, tolle und die stille, paralytische Wuth. Beide Formen differiren nicht wesentlich von einander. Sie stellen nur verschiedene Erscheinungs- weisen einer und derselben Krankheit vor, die von dem Naturell der Hunde und anderen Umständen abhängen mögen. Im Verlaufe der Wuth unterscheidet man drei Stadien, jenes der Vorläufer, Prodromalstadium, dann das der ausgesprochenen Wuth, Irritationsstadium, und das der Lähmung, paralytisches Stadium. Erstes Stadium. Die zuerst auftretenden Erscheinungen sprechen sich insbesondere durch Abweichungen in dem Benehmen der Hunde aus. Dieselben sind verstimmt und zeitweise bald scheinbar munter, ungewöhnlich freundlich, leicht zum Zorn geneigt, bald auffallend mün-isch, träge und unfreundlich. Häufig wechseln diese beiden Gemüthszustände mit einander ab, so dass die Hunde launenhaft erscheinen. Gleichzeitig werden sie auffallend unruhig, sie wechseln häufig ihre Lagerstelle, krümmen sich daselbst wie zum Schlafe zusammen, fahren jedoch bald wieder auf und wechseln oftmals ihren Platz. Die Fresslust ist 1) Lelirbuch der Pathologie und Therapie der Hausthiere. Braumüller, 18^)7. I. Band p. 454 ff.