Ueber die organische Verengerung der Harnröhre und ihre auf pathologische Anatomie und zahlreiche Erfahrung gegründete vollkommenste Behandlung / von Victor Ivánchich.

  • Ivánchich, Victor, 1812-
Date:
1846
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die organische Verengerung der Harnröhre und ihre auf pathologische Anatomie und zahlreiche Erfahrung gegründete vollkommenste Behandlung / von Victor Ivánchich. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    11/180 (page 5)
    nösen, membranösen und prostatischen, von einander wesentlich verschieden. Während die innere Oberfläche des ganzen Canals, als eine feine, mit einem hauchartig dünnen Epithelium überzogene Schleimhaut dastehend, allen drei genannten Portionen gemein ist, und in den diversen Portionen nur in dem abweicht, dass sie in der Fossa navicalaris die Sinus mucosos Morgagni weiset, — im übrigen spongiösen Theile nach vielen Anatomikern an der untern, nach Civiale hingegen an der oberen Wand kleine transversale Falten oder Klappen bildet, in die sich beim Catheterism spitze, conische Bougies leicht einhäckeln — an der Vereinigung hingegen des bulbösen mit dem membranösen Theile häufig, besonders bei be- jahrten Individuen, eine kleine, sackförmige Erweiterung oder doch wenigstens eine Falte, einen Sporn setzt, welcher nach Amussat durch die fibröse Umgebung des Bulbus, nach Bell durch das Peri- näalligament gebildet wird, und der zuweilen den Catheterism sehr erschwert, im membranösen Theile von den Ausführungsgängen der Glandularum Coivperi und Littrii durchbohrt ist, — endlich an der unteren, hinteren Wand der prostatischen Portion in Verbindung mit einigen Muskelfasern eine Duplicatur macht, die unter dem Na- men des Hahnenkammes bekannt ist, und gegen dessen Spitze sich die Ductus ejaculatorii seminis ausmünden, so wie zu beiden Seilen die Ausführungsgänge der Prostata, unterscheiden sich die übrigen Hüllen dieser drei Portionen gänzlich von einander. Im bulbo-cavernösen Theile wird nämlich die Schleimhaut mit- telst eines reichlichen Gefässnetzes, welches wieder von einer dün- nen Schichte faserigen Zellgewebes umschlossen ist, noch von einer dicken 1), schwammigen Hülle ringsherum umgeben, die unter dem Namen des Corporis cavernosi 2) urcthrae bekannt ist, und die das äusserste Involucrum dieses Theils ausmacht. So wie bei den Corporibus cacernosis penis, bildet auch bei dem Corpus caver- tiosum urcthrae eine weisse fibröse Haut, Tunica albuginea, die *) Nach unsern anatomischen Untersuchungen an verschiedenen Stellen von sehr ungleicher Dicke, so z. B. vor dem Bulbus an der unteren Wand der Harnröhre 4—5 Millim., an der oberen 2—2V2, im übrigen spongiösen Theil an der unteren Wand 2—21/#, an der oberen 3/n—1 Millim. 2) Vasculosi nach Moreschi: „Commenlanum de uretlirae corporis gtaii- disque structura“ Mediolani ex Typographia Joannis Pirotlue 1817} ein Werk, welches mit Aufmerksamkeit gelesen zu werden verdient.