Ein Fall von "Ulcus rodens" ... / vorgelegt von Christoph Crohn.

  • Crohn, Christoph, 1874-
Date:
1899
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Credit: Ein Fall von "Ulcus rodens" ... / vorgelegt von Christoph Crohn. Source: Wellcome Collection.

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    den Birch- Hirschfeld folgendermassen beschreibt: Der flache Hautkrebs kommt namentlich an den Lippen, seltener an der Nase, der Stirn, den Ohrmuscheln vor; er entwickelt sich in der Regel erst im höheren Lebensalter, er zeigt eine oberflächlich liegende, wenige Millimeter mächtige Schicht epithelialer Neu¬ bildung, welche auf dem senkrechten Durchschnitte sich mit ziem¬ lich ebener Contur vom Stroma absetzt. Er tritt für die grobe Betrachtung oft zuerst auf in Form blassroter Knötchen, deren Spitze bald excoriiert ist; mit dem Zerfall der Knötchen ent¬ steht ein flaches, mit dünnen Borken bedecktes Geschwür, dessen Peripherie von einer wallartigen Härte umgeben ist. In der Peripherie des ersten Geschwürs bilden sich oft wieder neue Knötchen; in vielen Fällen is£ das Wachstum des flachen Epithel¬ krebses ein ausserordentlich langsames, ja es kommt vor, dass im Centrum des Geschwüres Vernarbung erfolgt, während in der Peripherie die Infiltration langsam fortschreitet. In anderen Fällen tritt der Zerfall rascher ein, er bildet sich, in¬ dem die vom Krebs ergriffenen Stellen ulcerieren, ein flaches, um sich greifendes, oft grosse Hautstrecken einnehmendes Geschwür, so dass nur eine dünne Schicht der Neubildung am Grunde und Rande des Geschwüres erhalten bleibt. Derartige Formen bezeichnet man als „Ulcus rodens.“ Mit letzterem stimmt nun unser Fall überein. Denn auch hier ist der Zerfall schneller als die Neubildung, die nur am Rande in der harten Infiltration zu finden ist, der Grund des Geschwüres ist mit Borken bedeckt. Trotz des schnellen Zer¬ falles ist nun das Geschwür im Vergleich zu anderen Krebsen von bedeutender Gutartigkeit. Das beweist 1. die lange Dauer, 2. das Fehlen von Lymphdriisenaffectionen. Während sonst eine Krebsgeschwulst innerhalb einiger Jahre durch Geschwulstkachexie den Tod des Betroffenen herbeiführt, besteht hier der Process schon 20 Jahre und die Pat. befindet sich noch ganz wohl, abgesehen davon, dass sie sich durch ihr verunstaltendes Leiden etwas niedergedrückt fühlt. Trotz des langen Bestehens ist keinerlei Metastasenbildung