Bericht über die in der Klinik des Hrn. prof. Thiersch in Leipzig mit Jodoform behandlten fälle / von A. Berger.

  • Beger, A.
Date:
[1882]
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Credit: Bericht über die in der Klinik des Hrn. prof. Thiersch in Leipzig mit Jodoform behandlten fälle / von A. Berger. Source: Wellcome Collection.

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    rere Schwefelkohlenstoff bildet dann die unterste Schicht im Reagens- gläschen und zeigt durch seine rosa bis violette Färbung den Jod- gehalt des Harns an. Auch zur quantitativen Untersuchung eignet sich diese Methode sehr gut in Form der vonStruve') vorgeschla- genen colorimetrischen Jodbestimmung. Unser Hospitalapotheker Herr Popitz hat uns eine derartige Farbenscala hergestellt. In dieser ist erkennbar, welche Färbung 3 Ccm. Schwefelkohlenstoff er- leiden, wenn sie mit 1 Ccm. einer Flüssigkeit von bestimmtem Jod- gehalt (Nr. 1 enthält 0,00076 Jod in 1 Ccm.) und 2 Tropfen rauchen- der Salpetersäure versetzt werden. Danach lässt sich die Menge des Jods im Harn ungefähr schätzen. Bei kleineren Kindern (z. B. Roth) betrug die tägliche Aus- scheidung 0,15 bis 0,2 Jodum. Böttcher schied eine Zeit lang täg- lich 0,3 Grm. Jodum aus. Eine starke Jodreaction findet sich schon nach 12 Stunden, wenn das fungöse Gewebe bei der Operation nicht entfernt wurde; sind überall frische Wundflächen (ausgenommen Markhöhle der Knochen) vorhanden, so tritt Jod in den ersten Tagen nur in sehr geringen Mengen auf; vom 3. Tage an steigt die Menge rasch. Diese Be- obachtung erklärt die grössere Toleranz der Verletzten gegen das Jodoform. Das Jodoform wird eben nicht als solches resorbirt, son- dern durch die Wundsecrete resp. die lebende Zelle selbst in eine lösliche Jodverbindung umgewandelt und wandert erst dann in den Organismus. Dabei ist es eins der wenigen Autiseptica, welche auch in Substanz nicht ätzend auf die Wundfläche wirken. 1) Journal f. pr. Chemie. Bd. 105. S. 429, beshrieben in Neubauer und Vogel, Harnanalyse.