Ueber Zungenkrebs ... / vorgelegt von Albert Sigel.

  • Sigel, Albert.
Date:
1864
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber Zungenkrebs ... / vorgelegt von Albert Sigel. Source: Wellcome Collection.

    27/120 (page 27)
    ei welchem Zweifel entständen, kann man durch Einleitung einer ntisyphilitischen Kur und deren Erfolg resp. Nichterfolg zu einer ichern Diagnose gelangen. Die Unterscheidung krebsig entarteter Partien der Zunge von ndern Geschwülsten und Geschwüren, Degenerationen der Papillen nd andern Krankheiten der Schleimhaut ist leicht und beruht auf em stark ins Auge fallenden, von krebsigen Erkrankungen sehr erschiedenen Aussehen jener Affectionen, dem Mangel der Schmer- en und des Allgemeinleidens. Schliesslich dient das Mikroskop ls bestes, unfehlbares diagnostisches Hiilfsmittel. Prognose. Der Zungenkrebs ist — darin stimmen alle Beobachter über¬ in — eine höchst gefährliche, die Gesundheit der Kranken im ochsten Grade beeinträchtigende und das Leben derselben bedrohende rankheit, und hat eine um so ungünstigere Prognose, als uch durch operative Behandlung keine radicale Hülfe geschafft werden kann, indem die Zunge eines derjenigen Organe ist, an welchen der Krebs am häufigsten recidivirt. Ueber die Recidive des Zungenkrebses muss ich mich etwas eingehender aussprechen, da eine sehr grosse Anzahl von Aerzten der Häufigkeit der Recidive wegen die Entfernung des Zungen¬ krebses auf operativem Wege durchaus verwerfen, eine Ansicht, mit welcher ich, wie ich weiter unten näher auseinandersetzen werde, nicht übereinstimme. Leider ist es eine höchst undankbare und wenig lohnende Aufgabe bei der Mangelhaftigkeit der Quellen und Mittheilungen eine genaue statistische Bearbeitung der Recidive zu geben. Denn die meisten Kranken kommen nach der Operation dem Arzte aus den Augen, sodass es nicht möglich ist, über ihr späteres Schicksal Näheres zu erfahren. Und so fand ich nur bei 64 von den in der Tabelle aufgeführten Fällen Mittheilung über Recidive, und zwar sind bei 43 Fällen Recidive eingetreten, bei 21 Fällen blieben die Kranken kürzere oder längere Zeit unter der Beobachtung oder in Correspondenz mit dem Arzte, und es war in dieser Zeit kein Recidiv eingetreten. Es betrug, gerechnet von dem Zeitpunkte der Heilung der Operationswunde an, dieser Zeitraum bei den letzteren 21 Fällen: