Die Beziehungen zwischen Geistesstörung und Verbrechen / nach Beobactungen in der Irrenanstalt Dalldorf, von W. Sander und A. Richter.

  • Sander, Wilhelm, 1838-1922.
Date:
1886
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Credit: Die Beziehungen zwischen Geistesstörung und Verbrechen / nach Beobactungen in der Irrenanstalt Dalldorf, von W. Sander und A. Richter. Source: Wellcome Collection.

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    — lo- st. I.-A., da er für geistesschwach erklärt worden war. Seitdem ist er in der Anstalt; er macht sich in derselben nützlich. Schmidt, Max, Handelsmann, geb. 1852 zu Berlin. Im- becilität. — Nach einem gerichtsärztlichen Zeugniss vom 1. 11. 1881 war er des Verbrechens gegen die Sittlichkeit angeschul- digt; er hatte mit einem dreizehnjährigen Mädchen den Beischlaf vollzogen. Er war bereits am 26. 6. 1873 für blödsinnig er- klärt worden. Vom 8. 11. 1881 bis 17. 11. 1881 war er in der Charite, von da ab in Dalldorf. Aus einer Requisition des Landgerichts vom 18. 4. 1882 geht hervor, dass Seh. sich wegen Sittlicbkeitsverbrechens gegen Kinder sogar zwei Mal in Unter- suchung befand. — In Dalldorf zeigt er sich hypochondrisch, ist fügsam, beschäftigt sich im Pavillon. Im März stellte es sich heraus, dass er mit einem Kranken des Pavillons Unzucht trieb. Schönebeck, Ernst, geb. 1844 zu Berlin, Arbeiter, verh., kinderl. Vater potator, Mutter hing sich, Bruder epileptisch und bestraft. Angeborne Geistesschwäche. — 1861 drei Monat Gefängniss wegen Verletzung der öffentlichen Sittlichkeit. 1875 und 1876 war er auf der Delirantenabtheilung der Charite. 1879 wurde er von da ungeheilt in die St. I.-A. entlassen. 1880 und 1881 war er ebenfalls in der Charite, kam von da August nach Dalldorf, December 1882 nach der Filiale Schö- neberg. Sommerfeld, Theodor, geb. 1844 in Berlin, Klempner- geselle, unverh. Imbecilität. — Potator. Mai 1875 wegen Ver- letzuag der öffentlichen Sittlichkeit in der Stadtvoigtei; giebt an bereits in Irrenanstalten gewesen zu sein; wurde zu einem Jahre Gefängniss und drei Jahren Ehrverlust verurtheilt, kam jedoch als krank erkannt in die B. St. I.-A.; Mai 1876 kehrte er von einem ihm gewährtem Ausgange nicht zurück. Juni 1882 wegen Vorbereitung unzüchtiger Handlungen sistirt; kam nach der Charite, von da nach Dalldorf und von hier Januar 1883 in die Filiale Schöneberg. Stein, Albrecht,*) geb. 1831 zu Berlin, unverh. Imbeci- lität. — Im September 1851 äussert sich der Onkel über St., dass er weder in der Oekonomie noch in einem anderen Er- werbsfache etwas gelernt habe, am allerwenigsten soviel, dass er sich mit diesen Kenntnissen ernähren könne; er sei leichtsinnig, hätte einen Hang Schulden zu machen und die Unterstütz- ung von Andern in Anspruch zu nehmen, statt ernstlich seine eigenen Kräfte zu benutzen. Im Februar 1860 und nach ver- geblicher Appellation im März 1860 wegen Betruges in fünf Fällen, des versuchten Betruges in drei Fällen und der wieder- holten unbefugten Führung falscher Titel und ihm nicht gebüh- render Namen zu vierzehn Monat Gefängniss verurtheilt, hatte er diese Strafe im Mai verbüsst. Im Juli heisst es aus Bernau