Kur fur Magere nach diatetischen Grundsatzen : Ursachen, Wesen und Behandlung der Magerkeit und der damit zusammenhangenden Krankheiten / dargestellt von Paul Berger.

Date:
1890
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Credit: Kur fur Magere nach diatetischen Grundsatzen : Ursachen, Wesen und Behandlung der Magerkeit und der damit zusammenhangenden Krankheiten / dargestellt von Paul Berger. Source: Wellcome Collection.

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    (Stärke, Zucker, Cellulose)*500 Gramm, was also einem Verhältniss von 1:4,5 entspricht. Indess haben wir mit diesen Zahlen, welche ja nur empirisch aus der Untersuchung der Nahrung gewonnen sind, keineswegs einen Anhaltepunkt für das Nahrungsbedürfniss des einzelnen Individuums. Wir müssen zu diesem Zwecke, wie leicht ersichtlich, vor Allem wissen, was das Individuum ausgiebt, was mithin für seinen Körperbestand übrig bleibt. Einen Beurtheihnigsmassstab für diese Zahlen finden wir im Harnstoff desMenschen, welcher in dem ausgeschiedenen Harn ent- halten ist. Derselbe enthält nämlich beinahe sämmtlichen Stickstoff, der mit dem Harn ausgeschieden wird und wir können daher aus einem Vergleich der in der Nahrung und in den Faeces ent- haltenen StickstofFmenge und der im Harn abgeschiedenen ersehen, ob in dem einzelnen Falle Stickstoffsubstanz d. h. Eiweissstoffe, am Körper angesetzt oder von diesem abgegeben wurde. Auf der Erkenntniss dieser Thatsache haben sich die Stoff- wechselversuche der letzten Jahre mit ihren äusserst interessanten, zum Theil überraschenden Resultaten aufgebaut. Während man nämlich früher der Ansicht war, dass je mehr Eiweiss dem Körper zugeführt wird, desto mehr angesetzt wird, haben die neueren Forschungen ergeben, dass gerade umgekehrt, je mehr stickstoffhaltige Nahrung dem Körper einverleibt, desto mehr zersetzt wird. Ausserdem hat sich gezeigt, dass der Körper des Fleischfressers sich mit jeder Menge Eiweiss in's Gleichgewicht zu setzen fähig ist, d. h. sowohl bei verminderter Zufuhr von Eiweiss als bei gesteigerter tritt schliesslich jener Zu- stand ein, bei welchem die Menge des Stickstoffs aus den Aus- scheidungsprodukten gleich ist der mit der Nahrung eingeführten Menge an Stickstoff. Diesen Zustand nennt man Stickstoff- Gleichgewicht. War ein Thier längere Zeit mit reichlicher Eiweissnahrung erhalten und erhielt es nun längere Zeit nur Va der früheren Eiweissmenge, so nahm die Umsetzung des Circu- lations- und Organeiweisses solange ab, bis sie gleich war der zuge- führten Eiweissmenge; war es früher mit Eiweiss spärlich ernährt