Handbuch der gewerbekrankheiten. : Mit statistischen Übersichten und den Bekanntmachungen des Bundesrates. Für Medizinalbeamte, Krankenkassenärzte, Verwaltungsbeamte, Beamte der Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und Alters- und Invalidiäts-Versicherungsanstalten, Fabrikbesitzer, Fabrikinspektoren, Nationalökonomen und Techniker. Erster band. / von Theodor Sommerfeld.

  • Sommerfeld, Theodor.
Date:
1898
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Credit: Handbuch der gewerbekrankheiten. : Mit statistischen Übersichten und den Bekanntmachungen des Bundesrates. Für Medizinalbeamte, Krankenkassenärzte, Verwaltungsbeamte, Beamte der Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und Alters- und Invalidiäts-Versicherungsanstalten, Fabrikbesitzer, Fabrikinspektoren, Nationalökonomen und Techniker. Erster band. / von Theodor Sommerfeld. Source: Wellcome Collection.

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    Hochverehrte Herren! Das grosse Wohlwollen, welches Sie meinen auf die Volks- wohlfahrt gerichteten, bescheidenen Bestrebungen seit Jahren entgegengebracht haben, gab mir den Mut, Sie um die freundliche Entgegennahme des nachfolgenden Beitrages zur Gewerbe-Patho- logie und Gewerbe-Hygiene zu bitten. Ihre liebenswürdige Bereit- willigkeit hierzu gilt mir als hohe Ehre und Auszeichnung und wird ein Ansporn für mich sein, meine geringe Kraft ferner für die Aufbesserung der gesundheitlichen Lage unseres Volkes ein- zusetzen. Den Ausgangspunkt für diese Arbeit bildete die schon im Beginne meiner ärztlichen Thätigkeit gewonnene Erfahrung, dass die Steinmetzen und Steinbildhauer, welche sich zu einem er- heblichen Teile aus einem kräftigen Menschenschläge zusammen- setzen, durch die Einatmung reichlicher Mengen eines scharfen, verletzenden Staubes bei der Verarbeitung der verschiedenen Gesteinsarten vielfach in der Blüte ihrer Jahre von der Lungen- schwindsucht erfasst und dahingerafft werden. In ähnlicher Weise begegnen wir auch in zahlreichen anderen Berufszweigen krankmachenden Einflüssen, deren Beseitigung eine hohe hygienische und volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt. Hierin Wandel zu schaffen, die Schäden aufzudecken und durch Kenn- zeichnung der einzuschlagenden Wege die erforderlichen vor- beugenden Massnahmen anzubahnen, ist eine dankenswerte Auf- gabe des Arztes. Wenn sich bisher die Ärzte gleichwohl nur vereinzelt dem Studium der Gewerbe-Hygiene zugewandt haben, so darf als Entschuldigung hierfür wohl das grosse Opfer an Zeit und Mühe gelten, welches die nicht zu umgehende Besich- tigung zahlreicher Werkstätten, die fortgesetzte Beobachtung des Arbeiters während der Ausübung seines Berufes und, nicht in letzter Reihe, die statistische Festlegung der Berufsgefahren er- fordern. Diesen Anforderungen vermag der Arzt nur dann voll- auf zu genügen, wenn er seine Thätigkeit ausschliesslich dem Studium der Gewerbe-Hygiene widmet. Den Umstand, dass ich, in der ärztlichen Thätigkeit stehend, nur die Musestunden dieser Aufgabe zuwenden konnte, bitte ich Sie, hochverehrte Herren, als Entschuldigung dafür gelten zu lassen, dass das in seinem ersten Bande vorliegende Werk noch mancherlei Lücken und Mängel auf weist.