Die Methoden der Bakterien-Forschung / von Ferdinand Hueppe.

  • Hueppe, F. (Ferdinand), 1852-1938.
Date:
1885
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Credit: Die Methoden der Bakterien-Forschung / von Ferdinand Hueppe. Source: Wellcome Collection.

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    pfängliche Thiere nachzinveisen ist, dass die gefun- denen Bakterien die Ursache einer Zersetzung oder Krankheit sind. Ist durch diese Ermittelungen sichergestellt, welcher der ge- schilderten Gruppen eine Bakterienart angehört, dann sind, gleich- falls ausgehend von Reinkulturen, noch V. eine Reihe weiterer, später präcisirter bio- logischer Aufgaben zu lösen, welche in Verbindung mit den ersten Fragen die breite Basis für die theoretischen Betrachtungen und das praktische Handeln liefern. Die Lösung aller dieser Fragen ist anzustreben. Aber die bis jetzt gewonnenen Erfahrungen haben schon gelehrt, dass dies nicht in allen Fällen möglich sein wird, dass Fälle eintreten können, in welchen die eine oder andere dieser Cardinalfragen ungelöst bleibt. Bei parasitischen Bakterien, welche den höchsten Grad der parasi- tischen Adaption, den streng obligaten Parasitismus vertreten, wird ^s vielleicht nur gelingen, den Nachweis der Anwesenheit von Mikro- '*^rganismen zu bringen, während sowohl Reinkiütm-en als Uebertra- gungen misslingen. Bei anderen Arten dieser Gruppe ist schon ein weiterer Scliritt gelungen, indem man üebertragungen auf Thiere in beschränktem Maasse ausführen konnte. Bei einzelnen pathoge- netischen Bakterien der anderen Gruppen sind wieder umgekehrt Uebertragungen nicht geglückt, weil sich bis jetzt keine Thierspe- cies empfänglich für bestimmte Krankheiten zeigte, dagegen gelangen Reinkulturen; vergl. Infections-Methoden. In derartigen Fällen ist den lösbaren Fragen um so grössere Aufmerksamkeit zu schenken und immer daran zu denken, dass es bei voller Beherrschung der Methoden auch in scheinbar aussichts- losen Fällen doch bisweilen gelungen ist, auch hier allmählich noch alle Fragen mustergiltig zu lösen. Die durch immer subtilere Technik gewonnenen Thatsachen müssen in jeder naturwissenschaftlichen Disciplin das solide Funda- ment bilden, auf dem sich erst die Theorien aufbauen. Kein For- scher kann, im Besitze auch noch so vieler Thatsachen, der leiten- den Ideen entbehren; aber die Abneigimg vieler Forscher gegen jede