Ein Fall von primären Sarcom der Leber ... / vorgelegt von Eduard Scheidemandel.

Scheidemandel, Eduard.

Date:: 1903

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Credit: Ein Fall von primären Sarcom der Leber ... / vorgelegt von Eduard Scheidemandel. Source: Wellcome Collection.

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hier in einem Tritt auf den Bauch bestand, eine raschere Weiterentwicklung einer bereits vorhanden gewesenen Ge¬ schwulst verursacht worden sein. Dass bei Neubildungen gelegentlich traumatische Ein¬ flüsse in Betracht kommen können, lässt sich nicht bestreiten. Auch darüber — ich folge hier einer Ausführung von Lubursch — kann ja kein Zweifel herrschen, dass nicht selten im Anschluss an Traumen eine äusserst rapide Entwickelung von Sarcomen beobachtet wird. Aber da es sich vielfach bei diesen Beobachtungen um innere Sarcome handelt, ist sehr wohl die Möglichkeit vorhanden, dass das Trauma nur das Wachstum eines bis dahin latenten Sarcoms beschleunigt hat, nicht aber die Ursache der Sarcombildung war. Auch grössere statistische Untersuchungen haben bis jetzt kein einwandfreies Material geliefert. Ganz allgemein kann man aber wohl sagen, dass Traumen und Entzündungen allein als Ursache von Sarcombildungen nicht genügend sind; son¬ dern höchstens unter bestimmten — uns noch unbekannten Ursachen — bedeutungsvoll sein können. Zum Schlüsse meiner Ausführungen möchte ich noch einmal hervorheben, dass eine kritische Erwägung der Literatur nur wenig Lebersarcome als primär gelten lassen kann, sodass das primäre Sarcom der Leber als ein ausserordent¬ lich seltenes Vorkommnis anzusehen ist. So gilt auch heute noch von den primären Lebersarcomen das, was Arnold vor dreizehn Jahren über dieselben ausgesprochen hat, dass näm¬ lich über deren Vorkommen, ihre Entwickelungsweise und Entstehungsbedingungen erst dann ein endgültiges Urteil abgegeben werden dürfe, wenn eine grössere Anzahl von Untersuchungen vorliegt, bei denen dank einer genauen Untersuchung bezüglich des primären Sitzes, des histologischen Baues und womöglich der histiogenetischen Entwickelung sichere Tatsachen beigebracht werden können. Es sei mir noch gestattet, auch an dieser Stelle meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Hauser, für die gütige Überlassung des vorliegenden Themas zur Bearbeitung, sowie Herrn Privatdozent Dr. H. Merkel für seine freund¬ liche Unterstützung meinen wärmsten Dank auszusprechen.