Galens Schrift "Ueber die säfteverdünnende Diät" / uebersetzt und mit Einleitung und Sachregister versehen von W. Frieboes und F.W. Kobert.

  • Galen.
Date:
1903
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Credit: Galens Schrift "Ueber die säfteverdünnende Diät" / uebersetzt und mit Einleitung und Sachregister versehen von W. Frieboes und F.W. Kobert. Source: Wellcome Collection.

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    lO wie Petersilie, Kümmel, Dill etc. etc. enthalten keine fetten, d. h. nährenden Oele, sondern ätherische, deren Wirkung lediglich in einer Anregung der Thätigkeit des Verdauungscanais beruht, und die daher im Sinne unseres Autors säfteverdünnend wirken. § 29. Galen spricht über die Wirkung des Rautensamens. Ob das, was er sagt, richtig ist, können wir leider nicht kontrol- liren denn die heutige medicinische Wissenschaft weiss über den Samen dieser Pflanze nichts. ^§ 31—33 handeln vom Weizen; mit Recht wird bemerkt, dass dieser das wichtigste von den Cerealien sei. Etwas befremd- lich sind die wenigen erwähnten Zubereitungsarten und namentlich die Angabe, dass das Backen von gesäuertem Weizenbrot im Back- ofen weniger empfehlenswerth sei; vergl. jedoch Hipp. II. OLaixric, II. 42 (VI 540, 11 Littre). Das Ganze wird nur verständlich, wenn man zu allem die stillschweigende Voraussetzung macht, dass es sich um verdünnende Diät handeln soll. Die Weizennahrung ist natürlich keine verdünnende. § 35. Nicht uninteressant ist, dass Galen auch zu Mehlsuppen gewürzhaltige Kräuter hinzusetzt, während wir ja meist nur Salz zusetzen. Namentlich eine gepfefferte Mehlsuppe würde heute wohl jeder stehen lassen. Der Sinn dieser Zusätze ist der, dass durch dieselben die Eindickung des Darminhaltes aufgehoben wird. §§ 38—41- Es wird vielleicht auffallen, dass Galen zwar über Weizen, Gerste und Hafer, nicht aber über Roggen spricht. Dies kommt daher, weil der Roggen erst kurz vorher von Norden her den Römern zugeführt worden war und von ihnen verachtet wurde. §§ 45—46- Das über Bohnen und Linsen Gesagte verdient, auch noch heutzutage von den Aerzten beachtet zu werden. § 47. Die Kichererbse ist auch neuerdings als giftig erkannt worden. Allerdings ist dies nicht bei allen Speeles der Fall. Die dadurch zu Stande kommende Vergiftung heisst Lathyrismus. §§ 55—58- Galen verbreitet sich ausführlich über die That- sache, dass Thiere, welche sehr viel Muskelanstrengungen haben, fettarm sind, während solche, die behaglich leben, fettreich sind und daher für die säfteverdünnende Diät nicht passen. § 62. Der Skorpionfisch gehört nach unseren jetzigen An- schauungen zu den Giftfischen. ^) Indessen sitzt das Gift bei 1) Vortrag, gehalten auf der Jahresversammlung des Rostocker Fischerei- vereins von R. Robert. Rostock 1902. Abgedruckt in Medicinische Wociie 1902, Nr. 19—22.