Volume 2

Sieben Bucher Anatomie des Galen : ... zum ersten Male veroffentlicht nach den Handschriften einer arabischen ubersetzung des 9. Jahrh. n. Chr. / ins deutsche ubertragenn und kommentiert von Max Simon.

  • Galen.
Date:
1906
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Credit: Sieben Bucher Anatomie des Galen : ... zum ersten Male veroffentlicht nach den Handschriften einer arabischen ubersetzung des 9. Jahrh. n. Chr. / ins deutsche ubertragenn und kommentiert von Max Simon. Source: Wellcome Collection.

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    Varianten der Uterusgefäße beschrieben, und zwar Äste, welche aus den Nierengefäßen direkt zum Uterus kommen. Galen selbst fand sie nur einigemal beim Affen und ist überzeugt, daß Herophilus diese Gefäße beim Weibe oft gesehen hat, weil dieser seine meisten Kenntnisse am mensch- lichen Körper gewonnen habe.'' — Dazu noch die allgemein-anatomische Notiz, daß nach H. die Arterienwand durchschnittlich die sechsfache Dicke der Venenwand besitzt,'' eine Anzahl von Bemerkungen zur Nomen- klatur,<= und endlich einiges Technische und Didaktische, wobei Galen sich auf Herophilus beruft, Dinge, die seine hohe Achtung vor diesem Anatomen beweisen, aber hier nicht von Belang sind.^ Aus dieser Übersicht ergibt sich zunächst, daß Galen es nicht ein einziges Mal für nötig fand, den Herophilus bei der Anatomie der Extremi- täten und anderer äußerer Teile des Körpers zu zitieren. Hier verließ er sich also auf seine eigenen Erfahrungen. Dagegen war ihm der Alexandriner augenscheinlich Autorität für Anatomie der Körperhöhlen. Sehen wir uns nun aber die einzelnen Angaben des Herophilus genauer an, so findet sich nur Spärliches, was auf eine Bekanntschaft mit der Anatomie der Leibes- höhlen des Menschen zurückgehen könnte. — Was vor allem die Schädel- höhle angeht, so macht die Gliederung des Gehirnes in einen größeren vorderen und einen kleineren hinteren^ Teil den Befund an Tieren wahr- scheinlich, die Beschreibung des angeblich hohlen Sehnerven und des so- a TT. iiiriTp. dv. II 895/96. b n. xp- Mop. VI, III 445. c wie etwa, daß der Name Processus styloideus von Herophilus eingeführt sei, Text S. 51, 61, 183. ^ Z. B. 'Av. ^TX- III, II 349, Gepair. |Liee. II, X 107, TT. KUou|a. biauX. IV 678/79, Text S. 43, 161. Eine vollständige Übersicht der Berufungen Galens auf Herophilus zu geben ist hier nicht beabsichtigt. Wir beschränken uns auf solche, die irgendeine direkte Be- ziehung zur Anatomie haben. Galen führt den Herophilus auch als Therapeuten, namentlich als Pharmakologen an — gewöhnlich ihm zustimmend —, sowie als Physiologen — meist ablehnend. In Fragen der Nomenklatur widerspricht er ihm bisweilen. So kann er z. B. nur ihn im Sinne haben, wenn er sagt, die Bezeichnung Processus stylo'ides, die manche für den spitzen Fortsatz an der Schädelbasis gebrauchen, sei barbarisch (Vgl. vor. Anm. u. Komm. No. 609). Was bei andern griechischen Ärzten von Herophilus angeführt wird, trägt zur oben erörterten Frage nur wenig bei. Rufus zitiert ihn vorwiegend für die Nomenklatur, außerdem für die Pulslehre. Einiges ana- tomische Interesse bietet bei ihm nur die Bemerkung, daß nach Herophilus die weiblichen Tiere keine „varikösen Parastateis haben (1. c. 159), obwohl daraus für den vagen Be- griff dieser Körper nichts weiter hervorgeht (Vgl. Komm. No. 403 b); sowie eine andere vom Wesen der „veOpa, welche zeigt, daß Herophilus Nerven und Sehnen anatomisch noch nicht von einander trennte (1. c. 185). Was die feinere Zerlegung des Augapfels angeht, so ersieht man allerdings aus Rufus, daß Herophilus darin schon Vortreffliches geleistet, nicht aber, daß er diese Studien an menschlichen Augen gemacht hatte. Die Stellen bei Theophilus Protospatharius, welche sich mit Herophilus beschäftigen, sind be- deutungslos. An der einen wird mitgeteilt, daß Herophilus dem Zwölffingerdarm seinen Namen gegeben habe, doch weiß man das schon aus Galen genügend; an der anderen die irrige Behauptung aufgestellt, Herophilus habe den Conflucns sinuum iru€\oq oder xilivr) genannt (TT. t. toO dv0p. KttTaCK. ed. W. A. Greenhill, Oxon. 1842 S. 68, 135). * Auch Galen spricht gewohnheitsmäßig vom „Hinterhirn, wenn er das Kleinhirn meint.