Untersuchungen und Beobachtungen über den Einfluss der Pfortaderentzündung auf die Bildung der Galle und des Zuckers in der Leber / von S. Moos.

  • Moos, S. (Salomon), 1831-1895.
Date:
1859
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Credit: Untersuchungen und Beobachtungen über den Einfluss der Pfortaderentzündung auf die Bildung der Galle und des Zuckers in der Leber / von S. Moos. Source: Wellcome Collection.

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    Diese Versuche wurden im Frühsommer 1858 angestellt; die Thiere wurden nach der Operation mit lebenden Stuben- fliegen gefüttert. Der Zucker wurde als Kalisaccharat darge- stellt und dann erst die Trommer'sche Probe gemacht. Zur Darstellung des Glycogens wurde Bcrnard's Methode befolgt. Aus den Versuchen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: 1) Nach Unterbindung der Pfortader bei Fröschen fin- det sich noch in den ersten 4 Tagen Zucker in der Leber. 2) Zwischen dem 4. und 5. Tag hört die Zuckerbil- dung auf und ist auch kein Glycogen mehr in der Leber zu finden. 3) Die Zuckerbildung hört für immer auf, sie erholt sich nicht mehr, wie auch die Glycogenbildung nicht. (Versuche Nr. 8 u. 16.) Dieses Verschwinden des Leberzuckers nach Pfortader- unterbindung ist nicht etwa Folge des operativen Eingriffs, sondern rein physiologischer Effect, einmal, weil nach der Operation noch Nahrung aufgenommen wurde, sodann, weil der Zucker erst spät aus der Leber verschwand; derselbe wäre gewiss schon in den ersten 2 Tagen verschwunden, wenn der operative Eingriff als Ursache zu betrachten wäre. Wäre ferner die Leberarterie das Gefäss, durch welches die Leber mit dem Material für die Zuckerbildimg gespeist wird oder welches wenigstens vicariirend bei der Glycogenesc eintritt, so würde die Zuckerbildung entweder gar nicht sistiren oder doch später sich erholen. Hieraus erhellt 4) dass das Pfortaderblut allein als die Quelle des für die zuckerbildende Function nothwendigen Materials zu be- trachten ist. Unsere Versuche stehen mit ihren Kesultatcn allerdings in directem Widerspruch mit denjenigen von Ore, ein Ein- wurf, der leicht zu beseitigen ist, weil Ore daraus, dass die Fehling'sehe Lösung von der Lebersubstanz reducirt wurde, den Schluss zieht, die Leber habe noch Zucker enthalten!