Untersuchungen über die Temperatur des Gehirns / von Hans Berger.

Berger, Hans, 1873-1941.

Date:: 1910

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Credit: Untersuchungen über die Temperatur des Gehirns / von Hans Berger. Source: Wellcome Collection.

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I g Wasser würde um 0,00286® durch diese Energiemenge in seiner l'emperatur erhöht werden. Es handelt sich aber um 11,248 g, dabei würde die Temperaturzunahme also nur —X 0,00286 ^ sein können, d. h. die Temperaturzunahme der beiden 11,248 Sehsphären würde bei der Reizhöhe nur 0,000254® pro Sekunde betragen können. In der Minute also: 60 X 0,000254 ® 1=; 0,01524 ® Die Reizschwelle liegt nach Zwaardemaker bei I X io~^® Erg., dieser Betrag ist 1.6 X io”^®X Reizhöhe, dementsprechend wird auch die an der Reizschwelle im idealen Falle in der Sehsphäre auftretende Temperaturzunahme = 1,6 X io~^® X 0,000254 ® pro Sekunde und i,6xio~^®X 0,01524® pro Minute betragen. Also auch im idealen Falle würden wir an dem in der Fissura calcarina (der Sehsphäre) liegenden Thermometer nur unter der Einwirkung eines in der Nähe der Reizhöhe gelegenen und mindestens eine Minute lang einwirkenden I ® optischen Reizes eine Temperaturzunahme um etwa erwarten dürfen. Gehen wir nun aber nach den schon wenig ermutigenden Betrachtungen des idealen Falles zu dem realen Fall über, so ist erstens zu berücksichtigen, daß nach den üblichen Annahmen die aufgenommene Energiemenge bei den v^erschiedenen Transformationen einen Verlust erleidet, so daß nur ein Teilbetrag von den 120000 Erg. wirklich an die Sehsphären gelangte. Ferner wird sicherlich ebenso wie bei dem Muskel keineswegs die gesamte umgesetzte Energie in Wärme ver- wandelt, sondern nur ein Teilbetrag, so daß es nach diesen Korrekturen höchst unwahrscheinlich erscheint, daß selbst auf der Reizhöhe bei minutenlang an- haltendem optischen Reiz eine Temperaturzunahme zu erwarten wäre. Solche Betrachtungen wären wohl imstande gewesen mich überhaupt von diesen Unter- suchungen abzuhalten, wenn nicht, wie so oft, die Erfahrung die Theorie korri- giert haben würde, wie wir an dem zweiten idealen Fall, welchen wir in gleicher Weise behandeln wollen, sofort sehen werden. Wir wenden uns den Gehörreizen zu. Die ausgedehntesten Untersuchungen über die absolute Stärke derselben hat Max WIEN angestellt, der zuerst in einer auf Helmholtz Anregung verfaßten Arbeit die Reizschwelle bestimmte^). An der Reizschwelle fand er eine Energie von 2,2 fifx—mg, welche in der Zeit- einheit das Trommelfell trifft. Diese Energie würde nach seinen Ausführungen 1) KohlrAUSCH, Lehrbuch der praktischen Physik. lo. Aufl., Leipzig 1905, S. 587. 2) Wien, Über die Messung der Tonstärke. Diss., Berlin 1888, S. 46 und Wiedemanns Annalen der Physik, 1889, Bd. CCLXXII, S. 850. Ferner: Über die Empfindlichkeit des menschlichen Ohres. Archiv für Physiologie (von Pfüger), 1903, S. 1. Berger, Temperatur des Gehirns. 7