Beiträge zur Krebsmetastase ... / vorgelegt von Carl Sturzenegger.

  • Sturzenegger, Carl.
Date:
1892
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Credit: Beiträge zur Krebsmetastase ... / vorgelegt von Carl Sturzenegger. Source: Wellcome Collection.

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    Epikrise: Ohne weiteres dürfen wir wohl im vorliegenden Falle den Tumor des Larynx als primären annehmen. Nach der Anamnese weisen die ersten aufgetretenen Beschwerden auf den Kehlkopf hin. Der Larynx besitzt stellenweise Platten¬ epithel und seine Carcinome erscheinen häufig in der hier beobachteten Structur; eine Infiltration der Halslymphdrüsen kann nur von ihm aus zu Stande gekommen sein. Ueber- tragung des Krebses vom untersten Teile der Speiseröhre hieher ohne Ergreifung anderer Organe ist nicht wahr¬ scheinlich. Anders verhält es sich mit den Carcinomen an der Cardia. An sich könnten ja auch diese sehr wohl primär hier entstanden sein, denn auch hier haben wir Platten¬ epithel. Jedenfalls ist eine Metastasirung vom Kehlkopf her auf dem Blut- oder Lymphwege kaum anzunehmen. Eine Ver¬ breitung auf dem erstem mit Verschonung jedes andern Organs wäre geradezu ein Unicum, eine solche auf dem letztem ist wegen fehlender Schwellung der zwischenliegenden Lymph- drüsen und wegen der Abgeschlossenheit der Speiseröhrenkrebse gegen das extracesophageale Gewebe durch die nirgends per- forirte Muscularis zum mindesten unwahrscheinlich. Aber es giebt noch einen Weg und den scheinen mir hier die Krebs¬ keime vom Kehlkopfe aus eingeschlagen zu haben, nämlich den von seinem hinteren Bande durch das Lumen der Speise¬ röhre. Die Krebse über der Cardia machen entschieden nicht den Eindruck primärer Geschwülste. Das Auftreten in 2 durch gesunde Schleimhaut getrennten Herden, das Wachstum als flacher, scharf abgegrenzter Knoten oder als flaches Geschwür, das Fehlen der Versenkung in die tiefem Schichten, der be¬ deutenderen Geschwulstbildung und Stenosirung der Speise¬ röhre wäre bei primärem Carcinom entschieden auffällig und spricht für secundäre Natur. Ich würde also die Annahme, dass die beiden Krebs¬ geschwüre einer Implantation von aus dem Kehlkopf hieher gelangten Oarcinomteilchen ihre Entstehung verdanken, für die wahrscheinlichste halten. Bei den mühsamen, häufig wieder¬ holten Schluckversuchen, bei denen die Speisen öfters in den Mund zurückkehrten und schliesslich doch noch hinuntergewürgt