Grundriss der menschlichen erblichkeitslehre und rassenhygiene / von prof. dr. Erwin Baur, prof. dr. Eugen Fischer und privatdozent dr. Fritz Lenz.

  • Baur, Erwin, 1875-1933.
Date:
1923
Catalogue details

Licence: Attribution-NonCommercial 4.0 International (CC BY-NC 4.0)

Credit: Grundriss der menschlichen erblichkeitslehre und rassenhygiene / von prof. dr. Erwin Baur, prof. dr. Eugen Fischer und privatdozent dr. Fritz Lenz. Source: Wellcome Collection.

    804/848 (page 336)
    336 Praktische Rassenhygiene. außer Acht lassen. Wer Rassenhygiene hat, der hat auch Re¬ ligion; und wer Religion hat, der muß, wenn er folgerichtig denkt, zur Rassenhygiene kommen. Es ist nicht abzusehen, weshalb die christliche Nächstenliebe sich nur auf die gerade Gegenwärtigen beschränken sollte; sie muß sich vielmehr selbstverständlich auch auf die noch Ungeborenen erstrecken. Das ist eine Konsequenz sowohl der individuellen als auch der sozialen christlichen Ethik. Wenn es noch Leute gibt, welche meinen, daß die Rassenhygiene der göttlichen Vorsehung ins Handwerk pfuschen wolle, so möchte ich denen zu bedenken geben, daß man mit der gleichen „Begründung sich auch gegen die Bekämpfung ansteckender Krankheiten oder irgendwelcher anderer Übel wenden könnte. Ich sehe eine Entwürdigung der Religion darin, wenn man die Entstehung von Idioten, Krüppeln und Verbrechern der göttlichen Vorsehung vorbehalten wissen will. Wir wollen die Verant¬ wortung dafür nicht auf die göttliche Vorsehung abwälzen, son¬ dern unsere eigene Verantwortung erkennen und Sorge tragen, daß in Zukunft immer weniger untüchtige Menschen und immer mehr wohlgeratene geboren werden. Das trägt wirksamer als aller äußere Fortschritt zur Abnahme menschlichen Unglücks bei. Die Rassenhygiene kann gewiß nicht das Himmelreich auf Erden herbeiführen; aber sie dient wenigstens wirklich der Vermehrung menschlichen Glücks, während gewisse Lehren, die alles Unglück nur von verfehlter Einrichtung der Umwelt herleiten und alles Heil von einer Umgestaltung der Umwelt erwarten, letzten Endes zur Vermehrung menschlichen Unglücks führen, indem sie die Menschen unzufrieden und verbittert machen. Die rassenhygie¬ nische Einstellung der Seele aber kann uns vom Neid erlösen, indem wir uns daran gewöhnen, neidlos zu fördern die, welche vollkommener sind als wir. Pater Muckermann geht in seinem „Kind und Volk von den Weissagungen der Edda aus, und er kehrt am Schluß wieder dazu zurück. „Der Nornenbrunnen unter der Weltesche kündet Weisheit. So sei auch hier auf eine Gestalt der Edda hinge¬ wiesen, auf Widar, den Vollender. Die Götter erliegen den Mäch¬ ten der Finsternis, die einer der Ihren, Loki, mit der Todesgöttin gezeugt hat. Widar, Odhins Sohn, aber überdauert das Ende der Götter. Er setzt dem Fenrir, dem Odhin erlegen ist und der sich