Klinische Beiträge zur Gynäkologie und Geburtshülfe / von Robert Olshausen.

  • Olshausen, Robert Michael, 1835-1915.
Date:
1884
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Credit: Klinische Beiträge zur Gynäkologie und Geburtshülfe / von Robert Olshausen. Source: Wellcome Collection.

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    schwerden machen; endlich solche, welche eine Behandlung mit mechanischen Mitteln verlangen. Die erste Gruppe ist glücklicher Weise keine allzugrosse. Früher zwar hielt man fast jede leise Druckempfindlichkeit am hinteren Scheidengewölbe für ein Zeichen von Perimetritis und für eine Contraindication einer Behandlung durch Pessare. Auch hierin verdanken wir B. Schultze viel. Er betont mit Recht, dass nicht jede Empfindlichkeit beim Fingerdruck eine Perimetritis bedeute. Dies ist vollkommen richtig. Der retro- flectirte Uterus wird sehr oft an seiner hinteren Wand in mehr oder minder ausgedehnter Weise druckempfindlich, ohne dass dies ein Symptom bestehender peritonealer Reizung ist. Viel charakteristischer für die chronische Perimetritis sind die spontanen, anhaltenden Leibschmerzen der Patientin und die Schmerzhaftigkeit bei Bewegung des Uteruskörpers durch den Finger. Die andere Druckempfindlichkeit des Corpus uteri verliert sich ott nach der Reposition in wenig Tagen. Kehrt dann die falsche Lage wieder zurück, so dass die hintere Wand des Corpus uteri wieder dem tastenden Finger zugängig wird, so ist die frühere Druckempfindlichkeit nicht mehr vor- handen. Dass es nicht immer leicht ist, diese gleichsam neu- ralgische Empfindlichkeit von einer entzündlichen zu unter- scheiden, soll keineswegs geleugnet werden. Die Fälle, in welchen nach Ablauf aller Entzündungs- erscheinungen der Uterus so an den Boden des Cavum Dougl. oder an das Rectum fixirt erscheint, dass die normale Stellung auch nicht annähernd wieder herzustellen ist, sind unter der grossen Menge der Retroversionen doch relativ selten und noch seltener sind die von B. Schultze beschriebenen Fälle von RetroVersion bei pueriler Bildung der Vagina. Ueber die Gruppe jener Versionen, welche keine Be- schwerden machen und, wenn sie schon lange bestanden haben, worüber die Zeit des letzten Wochenbettes den besten Anhalt giebt, auch voraussichtlich niemals machen werden, ist nicht weiter zu reden. Sie sind meist nur ein zufälliger Unter- suchungsbefund bei anderweitigen Erkrankungen. Die grösste