Über Stenose der Arteria pulmonalis : eine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwurde in der Medicin und Chirurgie / unter der praesidium von Dr. W. Griesinger ... ; von Hermann Fohr.

  • Fohr, Hermann.
Date:
1859
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Credit: Über Stenose der Arteria pulmonalis : eine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwurde in der Medicin und Chirurgie / unter der praesidium von Dr. W. Griesinger ... ; von Hermann Fohr. Source: Wellcome Collection.

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    III. Als Ursache der angeborenen Stenose am rechten Ostium arter. ist wohl fast immer ein Entzündungsprozess während der Fötuszeit anzunehmen. Diese Entzündungsprozesse müssen sich offenbar in der grossen Mehrzahl der Fälle in einer sehr frühen Zeit des Intrauterin- lebens entwickeln, denn schon im 2ten Monate desselben schliesst sich das Septum ventriculorum, und wir finden doch, dass in der ungeheuren Mehrzahl der Fälle von angeborner Stenose des Pulmonalarterien- Ostiums dieses Ventrikel-Septum ofTen geblieben ist, und müssen an- nehmen, dass dieses Offenbleiben eine Folge jener Stenose sei. In einzelnen, ganz wenigen Fällen, namentlich in einem von Roki- tansky mitgelheilten, und in einem berühmten Falle von Hunter, wo die A. pulmonalis vollständig verschlossen war und für den rechten Ventrikel fast gar keine Höhle bestand, war das Ventrikel-Septum ge- schlossen. Dann lässt sich die Zeit der fötalen Endocarditis zwar hinter den 2len Monat der Fötalperiode verlegen — denn sonst wäre das Septum ofTen geblieben — aber nicht mehr näher bestimmen. Wenn man bedenkt, dass in allen Fällen von angeborener Stenose der Art. pulmonalis ein Theil der Fötalwege, entweder das Septum ven- triculorum oder atriorum oder der ductus Botalli offen bleibt, oder zum mindesten das Foramen ovale nicht als blosse Spalte, sondern als weite Oeffnung fortbesteht, so wird man nolhwendig annehmen müssen, dass etwas solches auch in unserem Falle besteht. Das Ueberströmen des Blutes durch diese anomal ofTen gebliebenen Wege wird sich nicht leicht durch besondere Kennzeichen, namentlich nicht durch physikalische Kennzeichen, kund thun. Die Meinung von Peacock, dass bei unvollständigem Ventrikel-Septum wahrscheinlich ein Geräusch an diesem Ostium entstehen werde, ist bis jeizt nicht näher begründet und functionelle Zeichen giebt es hiefiir eben so wenig. — Wenn bei verengtem Ostium arter. dextr. das Septum ventriculorum ofTen ge- blieben ist, so fliesst gewiss das Blut durch dasselbe vom rechten Ventrikel in den linken; das Hinderniss ist ja rechts und der rechte Ventrikel ist zudem hypertrophisch; während der Blutstrom von links nach rechts gehen wird, wenn bei offenem Septum keine Obstruction im rechten Ventrikel besteht. Jenes erstere Verhältniss begründet eine Art von Erleichterung für den rechten Ventrikel, indem es einer zu starken Ueberfüllung des rechten Herzens entgegenwirkt. Eben so wenig als'über das Offenbleiben der Fötalwege, können