Ueber die chirurgische Behandlung intraperitonealer Tuberkulose / von V. Czerny.

  • Czerny, V. (Vinzenz), 1842-1916.
Date:
[1890]
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Credit: Ueber die chirurgische Behandlung intraperitonealer Tuberkulose / von V. Czerny. Source: Wellcome Collection.

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    rungsverhältnisse der tuberkulösen Individuen zu bessern, ihre h ähig- keit, das Tuberkelvirus zu eliminieren, zu stärken, bei solitärer Lokalisation der Tuberkulose auch verhältnismässig häufig definitive Heilungen herbeizuführen, dass aber durch Multiplizierung der In- fektionsherde der Kampf des Organismus im vorgerückteren Lebens- alter gegen den Infektionsstoff ein äusserst schwieriger, ja in der Mehrzahl der Fälle ein hoffnungsloser wird. Diese Schwierigkeit wächst natürlich im geraden Verhältnisse zu der Dignität des be- fallenen Organes. Trotzdem kann ich ein Beispiel für die Heilbarkeit selbst miliarer Tuberkulose des Bauchfelles aufführen: 1. Ovariotomie bei Miliartuberkulose des Bauchfells. Heilung. Frau E. K., 39 Jahre alt, aus Worms, konsultierte mich im Früh- jahr 1878 wegen eines kopfgrossen multilokularen Ovarialkystoms. Auf die vorgeschlagene Operation wollte die blühend aussehende Frau nicht eingehen, weil sie keine Beschwerden von der Geschwulst hatte. Im Herbst stellte sie sich wieder zur Operation, da sie durch eine Bauch- fellentzündung ausserordentlich heruntergekommen und abgemagert war, auch abendlich etwas fieberte. Bei der Operation (am 28. September 1878) war der Inhalt mehrerer Cysten vereitert, Ascites und zahlreiche miliare Tuberkel auf der Serosa des Darmes, Adhäsionen am Netz und der Bauchwand vorhanden. Der dünne Stiel wurde abgebunden und versenkt. Die Heilung erfolgte ohne Fieber, aber die Bauchnarbe zerfiel käsig und heilte erst im Dezember nach wiederholten Auskratz- ungen, Aetzungen und Salbenbehandlung definitiv zu, als sich das All- gemeinbefinden der Kranken langsam gebessert hatte. Die Frau ist jetzt noch (1889) ganz gesund und wird durch eine kleine Bauchhernie nicht weiter belästigt. Vor einigen Monaten (14. XI. 88) operierte ich (2) eiuen zwei- faustgrossen Leistenbruch bei einem Manne von 38 Jahren, welcher in den letzten Wochen schmerzhaft geworden und das Tragen eines Bruchbandes unmöglich machte. Der vorliegende mit dem Bruchsack verwachsene handgrosse Netzzipfel musste ab- getragen werden, weil er entzündlich verdickt und mit miliaren Tuberkeln besäet war. Die Heilung erfolgte ohne Störung. Die Anamnese ergab, dass die Eltern an Auszehrung gestorben waren, und dass der Mann als Kind skrophulöse Halsdrüsenentzün- dungen gehabt hat, während jetzt bloss Narben davon zurücku'e-