Ueber die chirurgische Behandlung intraperitonealer Tuberkulose / von V. Czerny.

  • Czerny, V. (Vinzenz), 1842-1916.
Date:
[1890]
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Credit: Ueber die chirurgische Behandlung intraperitonealer Tuberkulose / von V. Czerny. Source: Wellcome Collection.

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    ration richtig gestellt, während in den anderen Fällen chronische Peritonitis, Papillom oder Oystom des Ovariums mit entzündlichen Verwachsungen vermutet worden ist. Dem entspricht wohl auch die Erfahrung, dass die bisher publi- zierten Operationen fast ausschliesslich Frauen betreffen, während z. B. Oswald Vierordt') fast 4mal so viel Männer (19) als Frauen (5) an Peritonitis tuberculosa erkrankt fand. Es ist also die Ope- ration vorwiegend unternommen worden, weil man Erkrankungen der Ovarien vermutete, wie das schon König1 2) hervorgehoben hat oder doch, weil die weiblichen Kranken den unternehmungslustigen Gynäkologen und Chirurgen zugehen, während die männlichen Kranken auf den innern Kliniken verbleiben. 0. Vierordt hat sehr ein- dringlich empfohlen, entsprechende Fälle, bei denen eine Tuberku- lose des Peritoneums angenommen werden muss, chirurgischen Händen zu übergeben. Es ist sehr wünschenswert, genauer festzu- stellen. bei welchen Fällen ein operativer Eingriff Aussicht auf Er- folg bietet. Wir müssen meines Erachtens die durch flüssiges Exsudat und durch miliare Knötchen charakterisierte Form von der mehr trockenen adhäsiven Peritonitis, welche durch derbe geschwulstähnliche Knoten, Platten und Stränge ausgezeichnet ist, für operative Eingriffe auseinander halten. Die meisten Operationen sind bei grossen Mengen flüssigen Exsudates vorgenommen worden und haben nach der Entleerung des Exsudates auch den meisten Nutzen gebracht. Weniger häufln- scheint bisher die 2. Form Gegenstand operativer Eingriffe gewesen zu sein. Wenn diese dem Operateur begegnete, so begnügte er sich meistens mit der Probeincision. Auch meine 3 oben mitu-e- O teilten Fälle (Nr. 14, 15 und 16), bei welchen ich die Exstirpation der käsigen Schwarten versucht habe, ermutigen nicht sehr zu kühnerem Vorgehen bei dieser Form. Der 6. Fall scheint darauf hinzudeuten, dass die trockene tuber- kulöse Peritonitis aus der exsudativen hervorgehen kann durch He- sorption der Flüssigkeit, Eindickung und Verkäsung der festen Bestandteile. Da in dem Falle von Hirschberg3) festgestellt 1) Ueber die Tuberkulose der serösen Häute. Zeitscbr. für klin Medizin Bd. XI'I H. 2. 2) Ueber diffuse Tuberkulose. Centr. für Chir. 1884. Nr. ß. 3) Kümmel. Ueber Laporatomie bei Bauchfelltuberkulose. Iß. Kon- gress der deutschen Ges. für Chirurgie. S. 327.