Klinik der Uterussarkome / bearbeitet von J. Veit.

  • Veit, J. (Johann), 1852-1917.
Date:
1908
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Credit: Klinik der Uterussarkome / bearbeitet von J. Veit. Source: Wellcome Collection.

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    sind. Diese Schmerzen brauchen übrigens nichts Charakteristisches zu haben; sie können in ganz gleicher Weise auch bei Myom Vorkommen; aber es ist bei der Dunkelheit der Sarkomerscheinungen wichtig zu wissen, daß der- artige Symptome, wie Schmerzen, die bei der relativen Kleinheit der Ge- schwülste scheinbar unerklärlich sind, gerade hierbei Vorkommen. Daneben kommen dann alle Druckerscheinungen im Becken vor, wie sie ohne weiteres durch die Größe der Geschwulst erklärlich sind; insbesondere Tenesmus der Blase und des Mastdarms sind hierbei zu erwähnen. Erschwerung des Blutab- flusses aus dem Becken bedingt Schwellung der unteren Extremitäten und damit in Verbindung stehen die in die Beine ausstrahlenden Schmerzen, wie sie sich aus dem Druck auf die Nerven verstehen lassen. Demnächst sind aber schon bei den noch in der Wand gelegenen Sarkomen, besonders aber bei denen der Schleimhaut, die Schleimhauterscheinungen zu erwähnen. Sie unterscheiden sich kaum von denjenigen, wie sie auch bei Endometritis oder bei Uterusmyomen Vorkommen können. Vermehrter Blut- abgang, lange Dauer des menstruellen Blutverlustes oder reichliche schleimige Absonderung in der Zwischenzeit, das sind die wichtigsten Zeichen; aber hierbei hat man wohl im Auge zu behalten, daß sie keineswegs notwendigerweise bei allen Sarkomen Vorkommen, vielmehr immer als Zeichen dafür angesehen werden dürfen, daß die Geschwulstbildung in der Schleimhaut sitzt oder sich der Schleimhaut nähert und dadurch zu anatomischen Veränderungen auch des Endometrium führt. Besonders wichtig scheint mir dieser Unterschied gegen- über den Karzinomen des Uteruskörpers zu sein; sie sind stets mit Blutverlust verbunden; Sarkome können aber ohne Blutung einhergehen. Auch das Wieder- eintreten von Blutabgang, der natürlich von den schon klimakterischen Frauen gern als menstruell gedeutet wird, sieht man nach meinen Beobachtungen bei Sarkom nicht gerade sehr häufig, während es eines der wichtigeren Zeichen für Carcinoma corporis uteri ist. Kommt es zu weiteren Erscheinungen von seiten der Schleimhaut, so habe ich den Eindruck, daß man es nicht mehr mit Wandsarkomen zu tun hat, sondern mit Schleimhautsarkomen oder mit Geschwülsten, die in die Uterus- höhle vorgeti’ieben werden. Die ersten Erscheinungen, welche dabei gefunden werden, sind die Wehen. Durch Kontraktionen wird der Inhalt des Uterus entleert oder der Tumor heruntergetrieben und diese Zusammenziehungen wer- den besonders schmerzhaft empfunden; ja hier kann es ebenso, wie bei dem Karzinom des Uteruskörpers, zur täglich regelmäßigen Wiederkehr der Schmerzen kommen, so daß man in der früheren Zeit an Inter mittens gedacht haben würde. Dies bei Krebs schon von Sir J. Simpson beschriebene Symptom kommt auch bei Sarkom vor. Je weiter aber der Vorgang der Ausstoßung in die Höhle kommt, desto mehr treten diese eigentümlichen Schmerzen zu- rück und es beginnen die Blutungen in den Vordergrund zu kommen. Auch diese haben nichts Charakteristisches; nur muß man anerkennen, daß sie bei Sarkom ebenso stark auftreten können, wie bei Myom. Je weiter das Myom heruntertritt, desto stärker werden bekanntlich die Blutungen; hiermit in