Über die Gehirnmetastasen des Carcinoms ... / von Curt Cohn.

  • Cohn, Curt.
Date:
1897
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Credit: Über die Gehirnmetastasen des Carcinoms ... / von Curt Cohn. Source: Wellcome Collection.

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    denken müssen und zweitens an die Neigung, welche die Mammacarcinome haben, in den Lungen Metastasen zu machen. Dass aber von der Lunge aus bei metasta¬ tischen Processen gerade das Gehirn besonders bevor¬ zugt wird, geht nicht nur aus der schon eben er¬ wähnten Häufigkeit hervor, mit welcher die Lunge als Mittelstadium befallen wird, sondern vielleicht noch mehr aus der Thatsache, dass unter den 29 Fällen nicht weniger als 6 primäre Lungencarcinome verzeichnet sind. Schliesslich ist es ja auch bekannt, dass eitrige metastatische Processe im Gehirn häufig von einer primären Erkrankung der Lungen ihren Aus¬ gang nehmen. Im Übrigen wird man hinsichtlich der relativen Häufigkeit, mit welcher von den einzelnen Organen aus das Gehirn secundär an Carcinom er¬ krankt, eine gewisse Vorsicht beobachten müssen, da zweifellos nur ein geringerTeil dieser Gehirnmetastasen, die oft ausserhalb des Krankenhauses entstehen, zur Section kommt, und da ausserdem wohl manche Metastasen irrthümlich als Erweichungsherde gedeutet worden sind. Die Tendenz der Carcinome, zu erweichen, ist nämlich im Gehirn besonders gross und findet sich in dem von mir zusammengestellten Fällen 12 mal die Angabe, dass es zu Erweichungen gekommen ist. In meinem Fall haben zu der Entstehung der Erweichungen in der Umgebung der Carcinom knoten wohl verschiedene Umstände beigetragen: Zunächst die atheromatöse Er- krankungder Gehirnarterien und die Verstopfung-einzelner Gefässe durch Carcinomzapfen, beides Momente, die ge¬ eignet sind, eine intensive Circulationsstörung hervorzu¬ rufen, die sich auch in der starken Füllung der venösen Gefässe deutlich ausprägt. Als unterstützendes Moment kommt dann wohl noch die starke Ausdehnung der perivas- culären Räume in Betracht, welche diese durch den