Beiträge zur Kenntniss der Oxydationsvorgänge in lebenden Zellen / von W. Pfeffer.

Pfeffer, W. (Wilhelm), 1845-1920.

Date:: 1889

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Credit: Beiträge zur Kenntniss der Oxydationsvorgänge in lebenden Zellen / von W. Pfeffer. Source: Wellcome Collection.

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oxydirenden Eingriff des passiven Sauerstoffs zu erzielen, so ist natür- lich auch nichts Bestimmtes über die Qualität solcher vielleicht noth- wendigen Processe zu sagen, mag es sich nun um einen autoxydablen, oder um einen für sich bradoxydablen Körper drehen. Es ist also wohl möglich, wie auch schon in meiner früheren Abhandlung her- vorgehoben wurde1), dass im Athmungsprocess eine dauernde Zer- trümmerung von Proteinstoffen thätig ist, oder dass diese in irgend einer Weise, etwa durch fortwährende Spaltung und Regeneration, vermittelnd wirken. In der früheren Abhandlung ist auch schon hervorgehoben, dass aus der Sistirung der Athmung mit dem Tode, aus der Thatsache, dass diese gewisse Betriebskraft zu liefern hat, und aus anderwei- tigen Erfahrungen über mindestens quantitative Beeinflussung durch äussere Agentien zur Zeit keine bestimmten Schlussfolgerungen über die Qualität des Oxydationsprocesses zu ziehen sind2). Die Unabhängigkeit der Athmungsintensität von einem Sauer- stoffüberschuss in der Zelle ist natürlich immer erreicht, sofern nur in jedem Augenblicke Sauerstoffaffinitäten in begrenzter Quantität entwickelt werden. Solches ist aber ebensowohl möglich, indem z. B. entstehendes autoxyclables Material in dem Maasse verbrennt als es entsteht, oder indem, bei Gegenwart eines Sauerstoffüber- trägers, sowohl die Quantität dieses, als die Menge des dauernd entstehenden bradoxydablen Körpers, die Intensität der Athmung be- stimmt, oder auch wenn während eines Stoffumsatzes, und nach Maassgabe dieses, der neutrale Sauerstoff eingreift. Wenigstens dem allgemeinsten Principe nach wird der Sauerstoffconsum ebenso durch die jeweils entwickelten Affinitäten bestimmt, wenn der in einem chemischen Processe sich fortwährend entwickelnde autoxydable Phos- phorwasserstoff im Augenblick seiner Entstehung eine entsprechende Quantität von molekularem Sauerstoff beschlagnahmt. Und wie in diesem Falle die Ausgiebigkeit des den Phosphorwasserstoff produ- cirenden Processes von verschiedenen Umständen abhängig ist, kann 1) Unt. a. d. bot. Institut in Tübingen Bd. I, p. 676. 2) Auf die Möglichkeit, dass gewisse Oxydationen z. B. erst durch Tempe- raturerhöhung oder durch Licht hervorgerufen werden könnten, wurde p. 45 4 hingewiesen.