Geschichtliche Darstellung der grösseren chirurgischen Operationen mit besonderer Rücksicht auf Edlen von Wattmann's Operations-Methoden / [Ferdinand Hebra].

  • Hebra, Ferdinand, 1816-1880.
Date:
1842
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Credit: Geschichtliche Darstellung der grösseren chirurgischen Operationen mit besonderer Rücksicht auf Edlen von Wattmann's Operations-Methoden / [Ferdinand Hebra]. Source: Wellcome Collection.

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    terer suchte besonders den damals gebräuchlichen Instrumen- ten eine zweckmässigereForm zu geben, und bereicherte den Trepanations- Apparat durch die Erfindung des Esxfoliativ- _ Trepans , des Tirefonds, eines neuen Meningophylax (eine kleine Scheibe an einem langen Stiele) , und eines eigenen zirkelförmigen Instrumentes , dessen spitzer Schenkel in eine durchlöcherte Platte gebracht, und in den Schädel eingehohrt wurde, während man den andern, in eine zweischneidige Lan- zette auslaufenden Schenkel im Kreise bewegte, und auf die- se Weise eine Knochenscheibe auszuschneiden trachtete, Das Verfahren mit dem Kronentrepane, das er mit einem bewegli- chen Ringe versah, vervollkommte er ebenfalls, und zwar: mit einem dreikantigen Spitztrepan ward früher ein Loch ge- bohrt, in dieses das Männchen eingesetzt, hierauf die Krone im Kreise bewegt , und der ausgesägte dee mit dem Ti- refond herausgehoben. \ Aufgemuntert durch diese Beispiele waren es besonders Santo Barletta 1531, Jac. Berengar de Carpi 1540, Prof. zu Pavia, und Gabr.Fallopia, 1550 Prof. zu Padua, welche der Trepanalion so grosse Lobreden hielten, dass sie es lächerlich fanden, andere unkräftige Mittel zu. gebrauchen, wo man einen so sichern und unschädlichen Weg kenne, den stockenden Flüssigkeiten Ausfluss zu verschaffen. Während die italienischen Chirurgen so grosse Fortschritte machten, blieb diese Operation in Deutschland noch so unbekannt, dass Johann Lange, kurzpfälz. Leibarzt 155%, als er nach seiner Rückkehr aus Italien vor einer deutschen Facultät von dem Abaptiston sprach, von den staunenden Ge- lehrten zur Antwort erhielt: „In Deutschland gibt es keine ge- tauften Instrumente, bei uns werden bloss Kinder und Glocken getauft.“ 3. B. Careano Leone, 1583, Berengars Nach- folger, beschränkte die Anwendung des Trepans, des Meisels und Radiereisens auf bestimmte Fälle, und liess bei Schädel- sprüngen hölzerne Keile in den Spalt eintreiben, um der Jau- che Ausfluss zu verschaffen.