Zur Sympatomologie der Neubildungen des Gehirns ... / vorgelegt von Keisaku Kokubo.

Kokubo, Keisaku, 1866-

Date:: 1903

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Credit: Zur Sympatomologie der Neubildungen des Gehirns ... / vorgelegt von Keisaku Kokubo. Source: Wellcome Collection.

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VII. Die Neubildungen der Brücke. Von den drei Beobachtungen über Neubildungen in der Brücke müssen wir die erste, bei der es sich um eiue neurogliomatöse Hypertrophie der ganzen Brücke mit besonderer Bevorzugung der rechten Seite handelte, von den beiden anderen trennen, bei denen die Affection streng einseitig sass. Während diese letzteren ent¬ sprechend der circumscripten Laesion, den für die Geschwulst der Brücke so überaus typischen Symptomencomplex darboten, hatte das Krankheitsbild in dem ersten Falle ein etwas anderes Aus¬ sehen und war in der That von bemerkenswerter Eigenart. Bei der 672jährigen Patientin entwickelte sich das Leiden im Anschluss an einen Fall auf den Hinterkopf. Als Frühsymptom findet sich verzeichnet die Neigung des Kindes besonders des Nachts sehr viel Wasser zu trinken , eine Erscheinung, die indes später nicht mehr vorhanden war. Unter den Symptomen der Be¬ wegungssphäre trat frühzeitig Schielen auf, dem sich eine spastisch- atactische Störung in dem linken Bein zugesellte. Sie bewirkten, dass das Kind beim Gang stets nach links vorne von der inten¬ dierten Beugungsrichtung abwich, indem die Excursionen des linken Beines beim Gang abnorm gross waren. Zu einer eigentlichen Parese am linken Bein kam es später nicht und wir haben so hier das Symptom von cerebraler Ataxie mit Spasmus in einer Extre¬ mität — wie die Untersuchung ergab — mit gleichzeitiger Störung ihrer Tiefensensibilität, offenbar beruhend auf einer Unterbrechung, bez. Schädigung centraler Leitungsbahnen. Da der pathologische Process beide Brückenhälften in seinen Bereich einbezogen hatte, kam es zu der für die Neubildungen der Brücke characteristischen Hemiplegia alternans nicht. Ueberhaupt hielten sich die Extremitäten bis auf eine Schwäche im linken Arm frei von Paresen und es entwickelte sich nur seitens der Hirnnerven ein buntes Bild der Lähmungen, die naturgemäss beide Seiten nicht verschont Hessen. Unter den Erscheinungen seitens der sensorischen Sphäre war vor allem auffallend die totale Anaesthesie beider Bulbi. Von den übrigen Symptomen wollen wir hier nur noch die Beobachtung herausgreifen, nach der ohne nachweisliche Verän¬ derung in den inneren Organen an zwei Tagen kurz vor dem Tode unvermittelt Temperatursteigerungen bis über 40° bei dem Kinde auftraten. Das ist immerhin bemerkenswert, wenn wir auch die Frage nicht zu entscheiden wagen, ob es sich um Temperatur¬ erhöhungen auf rein nervöser Basis gehandelt hat. .