Grundriss der Geschichte der Medicin und des heilenden Standes / von Joh. Hermann Baas.

  • Baas, Joh. Hermann (Johann Hermann), 1838-1909.
Date:
1876
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Credit: Grundriss der Geschichte der Medicin und des heilenden Standes / von Joh. Hermann Baas. Source: Wellcome Collection.

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    ahnmngen weckte, pflegten diesen Zweig der Medicin. Die Aerzte des späteren Mittelalters, wie Dcspars, Hugo Bentius (f 1448), Ficinus und viele An- dere verfassten vielfach Schriften über hygieinische Gegenstände, ja ein Mich. Schrick behandelte bereits 1483 „die gepranten Wasser vom sanitätlichen Standpunkte. Mit Beginn der neuen Zeit wuchs die Anzahl der Schriftsteller über hygieinische Gegenstände in allen Ländern. Wir nennen nur von Vielen: Thomas Elliot „Schloss der Gesundheit 1534, Luis Lobera d'Avila 1542,, Andr. Lacuna (1499—1560 victus ratio), Thoni. Philologus (geb. 1493 „das Leben über 120 Jahre hinauszubringen), Ludov. Cornaro (f 1500, „über: gesundes Leben), Rud. Goclenius (1572 — 1621) und Mart. Pausa (1015 „über Verlängerung des Lebens). Nach Sanctorius zeichnete sich als Schrift- steller über Gesundheitslehre Bacon und Th. Venn er (flOOO, „Wegweiser zum langen Leben) in England, Melch. Sebiz jun. (1578—1674, „über die Eigenschaften der Nahrungsmittel), Phil. Jac. Sachs von Lewenheimb (1627—1671, Schrift über Trauben), Sim. Pauli (1603-1680, über Tabaks- missbrauch) in Deutschland aus. Job. Domin. Sala (1589 — 1654) schrieb über Nahrungsmittel, Dom. Panaroli (f 1657) über verschiedene Früchte, Valentin Heiur. Vogler (1622—1677) über die gesammte Diätetik, der- gleichen J. Sigism. Eisholz (1623—1688) in seinem „Tischbuch, Ehrenfl Walther Tschirnhausen (1651—1708) eine Medicin des Körpers, J. Gottfr. von Berger (1659—1736) über Schutz der Gesundheit durch Kenntniss seiner selbst. Ein Buch, das den nunmehr gebräuchlichen Titel „Hygieine führte, stammte von John Johuston: „Idea hygieines recensititia (1661). Während des 18. Jahrhunderts förderten gerade die ausge- zeichnetsten Aerzte die allgemeine Gesundheitslehre in hervorragen- dem Masse. Als die frühesten sind der berühmte Hoffmann mit einer „Anweisung, wie ein Mensch etc. sich verwahren könne (1715) und der Stahlianer J. Samuel Carl mit einer „Diätordnung für Gesunde und Kranke hervorgetreten, während Cheyne einen „Ver- such über Gesundheit und langes Leben'', J. Arbuthnot (1658— 1735), „über die Natur der Nahrungsmittel und der berühmte Neumann über Thee, Caffee und die Biere schrieben. WilL Cardogan verfasste ein Werk „Ueber die Säugung und Verpflegung der Kinder1' (1740), C. G. Löber eine „Anleitung zu einer heil- samen Lebensart und Gebrauch der Speisen. Umfangreiche Ar- beiten lieferten J. F. Zückert (allgemeine Abhandlung von den Nahrungsmitteln, 1775), Will. Falconer (über Klima), Bass. Car- minati (Inbegriff der allgemeinen Gesundheitslehre), Ludw. Vogel (diätetisches Lexikon). Ueber die Ehe und die physische Erziehung verbreitete sich Wilh. Josephi (1788). Die berühmtesten Werke hygieinischen Inhaltes und zwar in populärer Schreibweise waren jedoch die „medicinischen Fastenpredigten von Fr. Ant. May (1748 bis 1814) in Heidelberg, der „Avis au peuple von Tissot und die noch heute in neuen Auflagen erscheinende „Kunst, das mensch- liche Leben zu verlängern von Hufeland.