Die Krankheiten der Leber / von H. Quincke und G. Hoppe-Seyler.

  • Quincke, Heinrich, 1842-1922.
Date:
1899
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Credit: Die Krankheiten der Leber / von H. Quincke und G. Hoppe-Seyler. Source: Wellcome Collection.

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    eine mehr horizontale Lage einnimmt und die vordere Eumpfwand unter- halb der Lunge in geringerer Ausdehnung berührt. Man hat diese Stellungsänderung auch als Eetroversion oder auch (nicht gerade sehr verständlich) als „Kantenstellung der Leber bezeichnet, wobei die Leber im horizontal liegenden Körper als auf ihrem hinteren stumpfen Eande stehend gedacht ist. Diese Verkleinerung der Dämpfung bei normaler Grösse der Leber sehen wir daher bei fassförmigem, emphysematischem Thorax, bei der Alterskyphose und den spondylitischen Kyphosen der unteren Dorsal- wirbel, sowie bei dem langsam entstehenden Ascites jüngerer Individuen, deren Brustkorb noch eine vollkommene rundliche Ausweitung gestattet. Im Gegensatz dazu vergrössert wird der Dämpfungsbereich bei nor- maler Leber durch Verkleinerung des Diameter antero-posterior, wenn beim paralytischen Thorax oder beim cylindrischen Schnürthorax die herab- sinkenden Eippen sich der Wirbelsäule nähern und dadurch einem grösseren Theil der vorderen Leberfläche anschmiegen, wobei das ganze Organ, namentlich der vordere scharfe Eand desselben, eine mehr senkrechte Stellung einnimmt (auch als Anteversion der Leber bezeichnet). Wo die vergrösserte Gallenblase den Leberrand überragt, ist sie als Anhang der Leberdämpfung zuweilen percutirbar. Palpation. Die normale Leber ist bei normaler Bauch wand nicht fühlbar, da der dickere rechte Lappen hinter dem Eippenrand verborgen liegt und der linke Lappen bei seiner Dünnheit zu wenig Eesistenz bietet; fühlbar wird die Leber bei grösserer Nachgiebigkeit der Bauchwand oder bei Eesistenz- zunahme des Organs. Erstere findet sich bei hochgradiger Abmagerung, bei Muskelerschlaffung durch Dehnung infolge von Gravidität oder von pathologischer Füllungszunahme der Bauchhöhle. Besonders erleichtert wird die Palpation durch Diastase der Bauchmuskeln. Die Oonsistenz der Lebersubstanz wird am häufigsten gesteigert durch Fettinfiltration, Stauungshyperämien, Schnürwirkung; gewöhnlich ist damit Vergrösserung mit Herabrücken des unteren Eandes verbunden. Grössere Unebenheiten der Leberoberfläche, wie Krebs- und Gummaknoten, können ebenfalls ge- fühlt werden; für kleinere Knötchen, z. B. bei Lebercirrhose, ist schon Verdünnung der Bauchdecken erforderlich. Neben der Beschaffenheit und Eesistenz der vorderen Fläche können oft auch Verdickungen und Ein- kerbungen des unteren Eandes gefühlt werden. Während ungewöhnliche Dicke der Bauchwand die Palpation überhaupt vereitelt, ist auch bei mittlerer Dicke vollkommene Muskel- erschlaffung, am besten bei horizontaler etwas nach vorn gekrümmter Lage, erforderlich. Der Arzt sitzt zur Eechten des Kranken, legt die volle