Epithelwucherungen und Papillombildungen der Rattenblase, verursacht durch Trichosoma / von S. Löwenstein.

Löwenstein, S.

Date:: 1910

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Credit: Epithelwucherungen und Papillombildungen der Rattenblase, verursacht durch Trichosoma / von S. Löwenstein. Source: Wellcome Collection.

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Die Frage, ob die Epithel Wucherungen, insbesondere die Pa¬ pillombilder das Gepräge der Malignität aufweisen, will ich hier nur streifen durch die Mitteilung, daß die Epithelzellen selbst sehr häufig Mitosen aufweisen, daß die Grenzen zwischen Epithelzellen und darunterliegendem Stroma recht häufig ganz unregelmäßig er¬ scheinen und einen Grenzkriegszustand der Zellarten zeigen, sowie endlich, daß auch Epithelzellenanhäufungen an Stellen der Sub- mucosa gefunden wurden, wo sie nicht hingehören, auch bei Schnit¬ ten, in denen Faltenbildungen durch Blasenkontraktionen oder Schräg¬ schnitte sicher auszuschließen sind. Wie ich schon öfter auch an anderer Stelle auseinandersetzte, möchte ich auf die Beurteilung der Frage, ob maligne oder benigne, lediglich nach dem mikroskopi¬ schen Charakter der Epithelzellen selbst oder deren Vorkommen an noch benachbarten, aber nicht epithelialen Geweben zugehörigen Stellen, keinen allzugroßen Wert legen. Nur möchte ich betonen, daß Papillome, die beim Menschen zur Beobachtung und Operation gelangen, mögen sie scheinbar noch so benigne aussehen, nach den neueren Anschauungen von Chirurgen und Urologen doch später sich fast immer als maligne erwiesen haben. Die Erkrankungen des Epithels sind als durch Infektion ver¬ ursacht zu betrachten und als endemische Infektion anzusehen, aus¬ gelöst durch eine, wahrscheinlich ohne Zwischenwirt erfolgende Uebertragung des Parasiten von Tier zu Tier durch Verschlucken von Eiern mit Embryonen und nachherige Entwickelung von freien Trichosomen, deren Eier wieder mit dem Urin entleert werden. Einige Male fand ich aber auch Eier im Urin, deren Embryonen eben im Ausschlüpfen waren, d. h. die noch zum Teil im Ei, zum Teil schon mehr weniger wTeit mit ihrem Körper aus dem Ei her¬ ausgekrochen waren, und sah auch den kleinen Wurm direkt neben seiner leeren wohl eben gerade verlassenen Eischale liegen. Ich halte es für sehr wohl möglich, daß auch diese eben ausgekrochenen kleinen Parasiten von anderen Tieren verschluckt werden können, in die Blutbahn und von da in die Beckengefäße gelangen und so in die Organe kommen. Die im Nierenbeckenepithel gefundenen Stadien der parasitären Infektion könnten vielleicht auf diese Weise zu Stande gekommen sein. Im Urin fand ich nie freie Würmer, sondern diese nur in den Organen und, wenn nicht eingeschlossen im Gewebe, meistens um¬ hüllt von einer dicken Schleimschicht. Die Darstellung des Para- siten im Schnitt erfolgt am besten durch Hämotoxylin-Eosinfärbung;