Volume 2

Lehrbuch der Nervenkrankheiten für Ärzte und Studierende / von prof. dr. H. Oppenheim.

  • Oppenheim, Hermann, 1858-1919.
Date:
1913
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Credit: Lehrbuch der Nervenkrankheiten für Ärzte und Studierende / von prof. dr. H. Oppenheim. Source: Wellcome Collection.

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    t rlip FYace mit der sich in den letzten Jahren Anton - Zingerle1) „ , Indü,S^chuTte E. Müller*), Phelps«), Mills«), Consiglio7 *), Zaeher , D e )» ’ haben, eine noch offene. Besonders ablehnend 2rSi “ita Auslassungen H. Munk, ebenso Monakow, während mit großer Bestimmtheit wieder Bolton (Br 03), Branchi und Edinger, Zt^nZr besonders auf Grand vergleichend-anatomischer Erwägungen, für die Be- ziehungen der psychischen Vorgänge zur Rinde des Lobus frontalis eingetreten sind. Flechsig (s. u) betrachtet sein frontales und besonders sein paneto-okzipitales Asso- riationszentram als die Hauptstätte der intellektuellen Tätigkeit Auf die interessanten experimentellen Untersuchungen von Franz (Arch. of 1 hysiol. 0/) und Rotlimann (M Kl 11) mag hier verwiesen werden. Für die Bedeutung namentlich des linken Stirnlappens als Zentrum der höheren psychischen Funktionen haben sich Mills und Weisenburg (Journ. of Amer. Med. Assoz. 06) ausgesprochen, wahrend Pfeifer fA f P. Bel. 47) zu entgegengesetzten Schlüssen gelangt ist. S. zu der hrage feiner: Hansemann, Über die Gehirne von Mommsen etc. Stuttgart 07. Bezüglich anderer, dem Stirnhim zugeschriebener Aufgaben s. u. und vergleiche den Abschnitt Symptomatologie. Die Fleclisigsche Einteilung der Rindengebiete in Sinnes- und Assoziationszentren, die sich vorwiegend auf seine Untersuchungen der Markscheidenentwicklung in den einzelnen Hirnterritorien stützte, wird von der Mehrzahl der Forscher nicht oder doch nur in beschränktem Grade anerkannt. Zu den Assoziationszentren rechnet er Abschnitte des Scheitel-, Schläfen- und Stirnlappens, die dadurch gekennzeichnet seien, daß sie keine Stabkrauzfasern, keine Leitungsbahnen von der Peripherie her (Sinnesorgane, Rückenmark etc.) aufnehmen, sonderu nur durch Assoziationsfasern mit andereu Rindengebieten in Verbindung treten. Eine ähnliche Auffassung hatte schon Broadbent vertreten. Von Monakow9), Sachs, Siemerling10), Bianchi, Rutishauer11) ist diese Lehre bekämpft und namentlich von Cecile und Otto Vogt12) auf Grund eingehender Untersuchungen widerlegt worden. Völlig ablehnend verhält sich auch H. Munk. Übrigens hat Flechsig19) selbst sie neuerdings wesentlich eingeschränkt und modifiziert. Ramön y Cajal, Hartmann14), Tschermak15) haben Anschauungen entwickelt, die sich den Flechsigschen nähern. So lehrt Ramön y Cajal, daß neben den doppelseitig angelegten Projektionszentren vorwiegend einseitig angelegte Merkzentren bzw. Erinneruugszentren anzunehmen seien, und Hartmann schreibt dem (linken) Stirnlappen die Bedeutung eines höheren Asso- ziationszentrums für die motorischen Funktionen zu. Alle sensiblen, sensorischen und motorischen Erregungen hinterlassen Dauerspuren in der Großhirnrinde (Residuen oder Remanenzen). Diese mnestische Funktion des Ge- hirns (Semon) ist nicht an ein bestimmtes Gebiet gebunden, aber es findet zweifellos auch in dieser Hinsicht eine Lokalisation entsprechend den verschiedenen Arten und Quellen des Gedächtnishesitzes statt (optische Remanenzen im Bereich des Sehzentrums etc.). Der so komplexe Vorgang des Denkens auch in einfachster Form setzt die ver- schiedensten Rindengebiete in Tätigkeit, aber es ist damit gewiß nicht ausgeschlossen, daß umgrenzte Bezirke dabei vorwiegend in Aktion treten und daß ihre Ausschaltung den Denkvorgang besonders schwer beeinträchtigt. !) Bau, Leistung etc. d. menschl. Stirnhirns. Festschr. d. Graz. Univ. 01. Ferner Anton, M. m. W. 06. 2) Brit. med. Journ. 02. 3) Psych. Stör, bei Hirn- tumoren. Stuttgart 02. 4 * *) Stimhirn und Psyche, Z. f. P. Bd. 59 u. Z. f. N. XXI. *) Amer. Journ. of Med. Science 02. «) Univ. of Penn. Med. 04 u. Med. News 04. 7) II Morgagni 05. «) Z. f. N. XXXII. 9) Über den gegenw. Stand etc. Ergehn, d. Ph^siol. 02 u. 04. i«) B. k. W. 1898. n) M. f. P. V. ]2) Myölinisation d. h6m. cirebraux, These, Paris 1900, ferner Z. f. Psychol. 1900 u. Z. f. Hypnot. 01. S. zu der Frage auch Jakob, Menschenhirn, München 11. 13) N. C. 06. 14) M. f. P. XXI. 1S) Nagels Handbuch d. Physiol. IV.