Combination von tertiärer Lues mit primärem Cylinderzellencarcinom an der Wandung der Nasenhöhle ... / vorgelegt von Rudolf Michaelis.

  • Michaelis, Rudolf (Rudolf Karl), 1876-
Date:
1901
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Credit: Combination von tertiärer Lues mit primärem Cylinderzellencarcinom an der Wandung der Nasenhöhle ... / vorgelegt von Rudolf Michaelis. Source: Wellcome Collection.

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    nommen, dieser Tumor kaum als primärer Nasenkrebs, sondern nach den mitgetheilten Daten eher als von der Mundschleimhaut des Gaumens ausgehend anzusehen und also auch aus der Vergleichung auszu¬ scheiden ist. Wie steht es mit dem anderen von Neudörfer mitgetheilten Fall, mit dem sich u. a. ausser Mackenzie, auch Holtermann*), nach Mackenzie citirend, und Dreyfuss* 2) befassen? Neudörfer beobachtete eine Patientin, 31 Jahre alt, die angab, seit 11 Jahren keine Luft durch die Nase zu haben; seit 3 Jahren sei die Nale verunstaltet, das Gehör fast aufgehoben. Die Nase war in einen unförmigen höckrigen Klumpen verwandelt. Die Nasen¬ schleimhaut hatte den Schleimhautcharakter ganz eingebüsst. Wie sich bei der Operation herausstellte, war die knorpelige Nasenscheidewand zerstört. Die Veränderungen in der Mundhöhle — »am weichen Gaumen war von einem Zäpfchen, von der Spaltung des Gaumenbogons in zwei Arkaden, von Tonsillen keine Spur, nirgends auch nur eine Andeutung von Narbe (?)« —, die Verengerung des Schlundkopfes hält Neudörfer für eine seltene Bildungsanomalie. Mackenzie trifft wohl das Richtige, wenn er kurzweg die Erscheinungen im Halse als Zeichen früherer syphilitischer Geschwüre auffasst und ebenso wird wohl auch die Perforation des Nasenseptum als Product eines luetischen Zerstörungsprocesses zu erklären sein. In dem anderen Punkte, dass es sich wirklich um ein Medullar- carcinom gehandelt hat, möchte ich der Auffassung Mackenzie’s nicht unbedingt beistimmen; wenigstens lassen die Angaben über den mikroskopischen Befund, wie sie von Neudörfer gemacht werden, manchen Zweifel an dieser Diagnose zu. »Die mikroskopische Untersuchung des Exstirpirten«, berichtet Neudörfer, »ergab, dass nebst der mehrere Linien dicken hyper¬ trophsten Schleimhaut noch ein Medullarcarcinom vorhanden war und zwar in jener Form, die von den pathologischen Anatomen zu den raschwuchernden gezählt wird. Das Carcinom hatte kein eigentliches Gerüste, sondern bloss ein Netz von feinen Capillaren mit spärlichen Faserzügen spindelförmiger Zellen. Die Wucherung selbst, die sich schon bei der Untersuchung mit dem Troikar als weiche Masse zu erkennen gab, bestand grössten Theils aus rundlichen, zum Theil pigmentirten _ _ !) loc. eit. p. 17. 2) Dreyfuss, Eob. Die malignen Epithelialgeschwülste der Nasenhöhle. Wiener med. Presse, Jahrg. 33, 1892, p. 1507 u. 1586.