Das Apothekenwesen in Preussen nach deutschem Reichs- und preussischem Landesrecht.

Pistor, Moritz, 1835-

Date:: 1894

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Credit: Das Apothekenwesen in Preussen nach deutschem Reichs- und preussischem Landesrecht. Source: Wellcome Collection.

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geliehener Notification, sub eodem die et anno, an hiesigen Majistrat, die bisher zngenominene und überflüssig angewachsene Apotheeken hiesiger Residenzien, bis auf neun Teutsche und drey Frantzösische reduciret haben, dergestalt und also, dass in Berlin die drey älteste Teutsche privilegirte, in Cölln zwey, auf dem Friedrichs-Werder eine, auf der Friedrichs-Stadt eine, auf der Dorotheen-Stadt eine, und auf der Königs-Stadt eine Apothecke hinkünfftig seyn, und darneben die drey Frantzösische Apotheeken und mehr nicht, wo sie schon wohnen, bleiben, und die andere bei entstehenden Banquerotten oder anderen Fällen cassiret 1 werden sollen, bis dieser von uns verordnete Numerus festgestellet worden; Als lassen Wir es nochmalen bei dieser Einrichtung bewenden, und wollen, dass hierüber nachdrücklich gehalten werden soll. Derer Apothecker Amt. 3. Naechstdem müssen die Apothecker vor allen Dingen sich der Gottes- furcht befleissigen, ein nüchtern und mässiges Leben führen, und sich aufrichtig, friedsam und willfährig gegen jedermann erweisen, sonderlich unter einander keinen Neid und Zwiespalt hegen: In ihrem Amte und Beruf sollen sie sich treu und fleissig erzeigen, alle und jede Simplicia gut, aufrichtig, unverfälscht, zur rechten Zeit einsammeln, wie auch sauber nnd wohl in bequemen Gefässen halten und bewahren; Zu denen Compositis sollen sie gute auserlesene Stücke nehmen, und selbige Medicamenta, als auch die Chymica, nach Unserm Dispensatorio richtig praepariren, selbige wohl verwahren, und insonderheit die auf Recepten verordneten Medicamenta, jedesmal bei 25 Rthlr. fiscalischer Strafe, wegen der über noch unter Unsere Apothecker-Taxe an die Patienten verkauffen, noch weniger die auf denen Recepten verschriebene Ingredienzien verändern, oder so ihm etwa eines fehlet, ein anderes davor substituiren. Venena. 4. Die Venena und Gift mit sich führende, und andere gefährliche Materialia sollen von denen Apotheckern wohl verschlossen gehalten, und andern Arzeneyen nicht zu nahe gebracht werden, da sie dann mehrerer Sicherheit halber sonder- bare Wageschalen, Mörsel, Siebe und Reibe-Steine dazu halten sollen, damit nicht aus Unachtsamkeit etwas hangen oder liegen bleibe, welches andern Medi- camenten, denen Patienten zum höchsten Schaden beigefüget und vermischt werden könne. Wie Sie dann bei Abfolgung eines Gifts sich behutsam erzeigen sollen, und keinen absonderlich unbekannten und verdächtigen Personen ohne vorgezeigten Schein vom Medico abfolgen lassen. Da aber bekandte redliche Leute einig Gift, so sie in ihrer Handthierung gebrauchen, durch ihre Gesinde abholen Hessen, kann solches gegen deren ausgestellten Schein abgefolget werden. Innerliche Medicamenta. 5. Es sollen die Apothecker keine innerliche Medicamenta, so nicht von approbirten Medicis verschrieben worden, verfertigen und abfolgen lassen, worunter aber nicht zu verstehen sind die Recepte, so auch von auswärtigen erfahrenen Mcdicis verordnet, und in welchen nichts bcdenckliches und ver- dächtiges enthalten ist, in welchem Fall ein jeder Apothecker, welchem ein ver- dächtiges und etwan unrichtiges Rccept, worüber er sich der Verdächtigung