Homo sapiens : Einleitung zu einem Kurse der Anthropologie / von V. Giuffrida-Ruggeri ; autorisierte Übersetzung aus dem italienischen.

  • Giuffrida-Ruggeri, V. (Vincenzo), 1872-1922.
Date:
1913
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Credit: Homo sapiens : Einleitung zu einem Kurse der Anthropologie / von V. Giuffrida-Ruggeri ; autorisierte Übersetzung aus dem italienischen. Source: Wellcome Collection.

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    d. h. sie behalten dieselbe Erblichkeit seifens der Eltern bei. Wir er en von unseren Eltern das Temperament, ihre Gewissenhaftio-keit ihre Geschickhchkeit, sowie wir andererseits ihre Gestalt, fhren Vorderarm, ihre Spanne erben^). Auf diese Weise sind die morali- schen und intellektuellen Eig-enschaften fur Pearson Instinkte d h sie sind angeboren. ’ Reid^) indessen, welcher sein absoluter Gegner ist, richtet an nun die wilden Kannibaien Neuseelands an- gesteJlt hatten, um m emer Generation fur den Fortschritt und fur die (jresetze so verdienstvoll zu werden, und ob die heutig-en Eno-- T moralischen Eigenschaften jenen der verg-ano-enin Jahrhunderte ghchen. Er g-laubt in richtiger Weise, dafi die Bio- metrie fahig sei nachzuweisen, in welchem Grade ein bestimmter Gharakter im Mittel bestrebt ist, von seiner Deszendenz unter be- stimmten Umstànden wieder hervorgebracht zu werden; doch wenn wir uns vergewissern wollen, zu welcher Gruppe eine jede dieser Eigenschaften gehòrt, sei sie angeboren oder nicht, so mussen wir eine Folgerung machen, zu welcher uns die Biometrie, die lediglieli eine Beobachtungsart darstellt, nicht ermachtigen kann. In Wirklichkeit vermag die Biometrie eine solche Unterschei- ung gcir nicht zu machen, und sie macht sie auch nicht, nachdem sie ohneweiters die zwei Gruppen von Variationen vereinigt, wie der Biometrizist Pearl erkliirt. „Das Gesetz der anzestralen Itrbhchkeit (jener nach Galton und Pearson) verkennt vollkommen die Existenz dieser zwei Arten der Variationen. In seiner Funda- mentalthese, dati namlich die Wechselbeziehung zwischen den Eltern und der Deszendenz einen wertvollen MaUstab fur die Intensitàt der Ubertragung darstelle, wird implicite und definitiv zug'egeben, dafi alle Variationen gleichmalìig ein Erblichkeitsmerkmal haben. Die ganze Uberstruktur der biometrischen Analyse der Erblichkeit ist auf diesem als Grundlage angenommenen fundamentalen biologischen hehler aufgebaut.“ •'*) Es ist daher verstàndlich, wie Pearl belìaupten kann, daO dieses Jamose Gesetz nach seiner Meinung nur eine „wahrscheinlich aulierst geringe direkte Beziehung mit wirklich bezeiclinenden und wesentlichen Tatsachen der Erblichkeit besitze und zum gròUten leile zulallig sei, welche auch immer scine schein- bare Tragweite sein kònne'i)“. Es ist dies indessen die Biologie, welche hier in einer sehr klaren Weise, segar experimentell einen Unterschied macht, und zwar in bezug auf die Mutationen (deren Erblichkeit wir bereits mit so vieleii Beispielen illustriert haben) und Fluktuationen, welche sich jedoch, wie wir spàter erfahren werden, nicht „mendeln“. Alle LebensàulJerungen der Ontogenese, sagt Johannsen, sind ') Pearson (K.), On thè Inheritance of thè Meritai and Maral characters in Man, and its Comparison with thè Inheritance of thè Phvsical characters. Journ. Anthrop. Instit. of Gr. Britain a. Ireland. (Huxley Lecture for 1903) XXXIII, fase. 29. 2) Reid (G. Arclidall) The L,aws of Heredity. London 1910, p. 432. 3) Pearl (R.), Biometrie ideas and methods in hiology, their significance and limitations. „Scientia“, Rivista di Scienza. A. V. 1911, V. X, N. 3, S. Ì17. Ebenda S. 105.