Homo sapiens : Einleitung zu einem Kurse der Anthropologie / von V. Giuffrida-Ruggeri ; autorisierte Übersetzung aus dem italienischen.

  • Giuffrida-Ruggeri, V. (Vincenzo), 1872-1922.
Date:
1913
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Credit: Homo sapiens : Einleitung zu einem Kurse der Anthropologie / von V. Giuffrida-Ruggeri ; autorisierte Übersetzung aus dem italienischen. Source: Wellcome Collection.

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    Es g-eht aus diesem Beispiele hervor, dafi die blaue Irisfarbe mit Riicksicht auf die dunkle sich so verhàlt, wie die weifie Maus geg-eniiber der grauen, oder ■ der Blonde gegeniiber dem Braunen, d, h. wie ein dominierter oder rezessiver Charakter. Wenn in der ersten Generation alle Irides dunkel sind, so kommt dies in der Tat daher, dafi der blaue Charakter latent blieb, wahrend sich bei der zweiten Generation die Spaltungf der Determinanten offenbart, wie das folgende Schema zeigt, in welchem nach dem bekannten Ùbereinkommen d den dominierenden Charakter (dunkle Iris), r den rezessiven Charakter (blaue Iris) bedeutet. d d Der dominierende Charakter wird einmal fiir vier vollkommen ausgeschlossen, d. h. mit 25 %• die mànnlichen Determinanten konnen sich in der Tat mit den weiblichen nicht anders vereinig’en, als nach den vier Pfeilen in dem von mir entworfenen Schema, wie daraus klar hervorgeht. In gleicher Weise geschieht es, wenn an Stelle der blauen Iris die grane tritt; doch, da die Ordnung der Dominanz nach den Untersuchungen Davenports^) besagt, dafi das Dunkle iiber das Grane, das Grane iiber das Blaue dominiere, so folgt daraus, dali die grane Farbe heterozygot sein, d. h. die blaue Farbe in Latenz ent- halten kann ; indessen kann die blaue Farbe, wie wir beim albinen und blonden Charakter gesehen haben, keinen anderen latenteren Charakter aufweisen und ist daher ein reiner Charakter. Blau- àugigeErzeugerkònnendeshalb nur blauàugigeKinder haben. Auch Hurst) hat die Erblichkeit der Irisfarbe nachgewiesen, indem er sich einer etwas abweichenden Unterscheidung bediente. Er stellte zwei Gruppen von Irisfarben auf : einfache und doppelte. Die ersteren sind blau oder blau-graulich ; die doppelten, zu welchen alle iibrigen gehòren, enthalten auch mehr oder weniger Pigment in jenen Schichten, die bei einfach gefàrbten Augen ohne Pigment sind®). Nun sind die doppelten Irides dominierend iiber die einfachen, weshalb sie homozygot oder heterozygot sein konnen: dies wird àuCerlich nicht erkannt. Allein aus dem, was wir vorher festgestellt haben, làGt sich der SchluG ziehen, dafi nur folgende zwei Mòglich- ’) Davenpout (G. C. und C. B.), Heredity of Eye-Colour in Man, Science, New. Series XXVI (1907) Novemb., S. 592. Hurst (C. C.), On thè Inheritance of Eye-colour in Man. Proceed. Rovai Society B. LXXX (1908), S. 85. Dieser Umstand (Pigmentmangel) bildet im Verein mit blonden Haaren den hellen Typus, der daher in seiner Gesamtheit rezessiv ist, da er ja von zwei rezessiven Anlagen (Charaktern) gebildet wird; sein Verhalten scheint v. Luschan unabhangig von der langen oder kurzeu Gestalt des Schadels. Vgl. v. LusCHAN (F.), The early inhàbitants of Western Asta. Journ. R. Anthrop. Inst. of Gr, Britain a. Irelarid XLI (1911jS. 239.