Eustrongylus gigas im menschlichen Harnapparat mit einseitiger Chylurie / von Dr. Stuertz.

  • Stuertz, Carl Adolf Ernst, 1870-
Date:
1903
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Credit: Eustrongylus gigas im menschlichen Harnapparat mit einseitiger Chylurie / von Dr. Stuertz. Source: Wellcome Collection.

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    hatte und dabei seekrank gewesen war, bemerkte er am Morgen nach seiner Ankunit in Sidney milchige Färbung seines Urins. Er verspürte dabei keinerlei Schmerzen. Seit jener Zeit traten zeitweise nach schwerer Arbeit Urinverhaltung mit Schmerzen in der Blasengegend auf, welche nach Abgang schleimig gallertartiger, etwas blutig gefärbter Gerinnsel aufhörten. Der Schmerz war besonders heftig, wenn die Masse die Harn- röhre passierte. Diese Gerinnselabsonderungen traten sehr unregelmäßig auf, bald 1—3 mal wöchentlich, bald monatlich nur 1 mal. Nach Ab- gang der Gerinnsel hat E. meist vor Erschöpfung 2 Stunden sich aus- ruhen müssen, ehe er seine Sattlerarbeit wieder aufnehmen konnte. Die Weißfärbung des Urins soll zeitweise etwas intensiver auftreten, ohne daß E. eine Ursache dafür angeben kann. Der erste Morgenurin soll stets weiß gewesen sein. Im Winter will er hin und wieder bemerkt haben, daß die zweite Urinmenge klar gewesen ist. Die dritte war dann wieder milchig trübe. Je weißer der Urin war, desto matter fühlte sich E. Seine Leistungsfähigkeit und sein Körpergewicht hat seit Beginn dieser Krankheit im Laufe der 7 Jahre sehr langsam, aber stetig ab- genommen. Auch will er nach bereits mäßiger Anstrengung, wie 10 Mi- nuten langem Holzhacken öfter Stiche im Kreuz und in der Lenden- gegend verspürt haben, so daß er die Arbeit dann eine halbe Stunde habe aussetzen müssen. Er neige zu ziemlich starker Transpiration, habe auch zeitweise an Verstopfung gelitten. Potus: 1—2 Glas Bier wöchentlich, sehr selten ein wenig Schnaps. Schlaf unruhig, oft durch schreckhafte Träume unterbrochen. Kein nächtliches Urinlassen. Urinmenge gegen früher nicht ver- mehrt. Er hat täglich etwa 5 mal Urin lassen müssen mit Pause von 2—3 Stunden. Abgesehen von dem oben beschriebenen, zeitweise schmerzhaften Abgang von Gerinnseln keine Beschwerden beim Urin- lassen. Jegliche geschlechtliche Infektion wird bestimmt negiert. Klagen bei der Aufnahme: Milchige Färbung des Urins. Leichtes dumpfes Schmerzgefühl in der Blasen- und Nierengegend beider- seits, links etwas mehr als rechts, zeitweise aus der linken Nierengegend bis zur Blasengegend ziehend. Zeitweiser schmerzhafter Abgang von gallertigen hin und wieder auch blutigen Gerinnseln aus der Blase. Appetit schlecht. Durst gegen früher vermehrt. Starkes Unruhegefühl. Sonst keinerlei Beschwerden. A u f n a h m e b e f u n d. Der Kranke ist 1,73 m groß, hat grazilen Knochenbau, mäßig entwickelte Muskulatur und geringes Fettpolster. Gesicht und sichtbare Schleimhäute etwas blaß. Er ist fieberfrei. Am Gesäß und an den Armen mehrfache Narben, angeblich von Furunkelinzisionen herrührend. Lungen ohne Besonderheiten. Die Perkussion ergibt gute ^ er- schieblichkeit der unteren Lungenränder, welche sich hinten zwischen Proc. spin. XI und XII und vorn unten zwischen oberem Rand der 6. und oberem Rand der 7. Rippe bewegen.