Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek.

  • Kolaczek, Johannes.
Date:
1877
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Credit: Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek. Source: Wellcome Collection.

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    die grösseren Mengen derselben als wesentlich innerhalb der Zellenkränze liegend zn betrachten. Lumina zeigten diese zwar nicht oft in aller Deutlichkeit, aber vielfach unzweifelhaft und waren dann wenn klein mit einer einem rothem Blutkörperchen ähnlichen Kugel, wenn grösser mit einem homogenen gelblich glänzenden Schollen gefüllt. Vorzugsweise in diesen acinösen Geschwulstpartien fanden sich die schon erwähnten Inseln hellen Gewebes mit den engmaschigen Capillarnetzen. Diese Capillaren gingen häufig in leicht erkennbarer Weise direct in die kurzen Zellen¬ schläuche der Geschwulst über, welche an solchen Uebergangsstellen am wenigsten dicht standen, und zeigten deutlich eine beginnende durch Vergrösserung und dichtere Anreihung sich documentirende Wucherung der Endothelien. Man erblickte wohl auch in diesen schon einiger- maassen degenerirten Capillaren Kugeln eines gelblich körnigen Pigments, oder es lag solches plasmaartig dem Spindelleibe der Endothelzelle entsprechend um den Kern derselben herum. Wie schon gesagt fanden sich in der sonst homogenen Maschensubstanz mehr weniger verblasste rothe Blutkörperchen ungebunden angehäuft, und hin und wieder eine Pig¬ mentkugel. Andere hellere Stellen fielen durch einen gelblichen Glanz auf, enthielten aber noch keine oder nur sehr spärliche Capillaren und einfache Kerne besonders in der Randpartie. Bei starker Vergrösserung betrachtet erwies sich die eigenthümliche Färbung durch sehr blasse, fast nur noch an den Contouren kenntliche rothe Blutkörperchen bedingt; auch hier fehlte es nicht an Pigmentkugeln. Was nun endlich die Be¬ schaffenheit der Geschwulstzellen anlangt, so hatten sie grosse ovale mit einem oder mehreren Kernkörperchen versehene Kerne und ein schwach granulirtes Protoplasma, waren also epithelioid, wie man zu sagen pflegt. Doch waren die einzelnen Zellen nicht von einander differenzirt. Wenn wir uns über die Natur dieses Tumors schlüssig machen sollen, so müssen wir uns vor Allem über seine Herkunft Klarheit verschafft haben. Auf Grund des Nachweises eines directen Ueber- ganges von Blutcapillaren in die Zellenstränge des Tumors, des Be¬ fundes einzelner rother Blutkörperchen innerhalb der Schläuche und der stellenweise so innigen Vermischung von Geschwulstzellen und Blutkörperchen dürfte die Abstammung der Neubildung vom Endothel der Blutcapillaren als keinem Zweifel unterliegend angesehen werden. Der grosse Blutreichthum und die zu einem seltenen Grade der Ent¬ wicklung gelangten capillaren Gefässe fallen vielleicht als unter¬ stützendes Moment für eine solche Abstammung in die Waagschaale. Demnach wäre der Tumor ein Angio-Sarkom trotz alveolaren Baues und Epithelähnlichkeit der Zellen. Eine Verwandtschaft desselben mit den als vierter und fünfter Fall beschriebenen Geschwülsten lässt sich nicht verkennen; doch bei keiner von beiden hat das Blut einen so ausgesprochenen Antheil an der Neubildung, wie im vor¬ liegenden Falle. Was aber dem uns zunächst beschäftigenden Tumor eine besondere Bedeutung verleiht, ist der Umstand, dass darin die