Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek.

  • Kolaczek, Johannes.
Date:
1877
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Credit: Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek. Source: Wellcome Collection.

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    die Blutblasen in der Tbat davon her, so müssen wir eine Selbstab- schnürung eines Schlauchabschnittes oder einer kolbenartigen Sprosse annehmen. Sind nun diese Gebilde wie wahrscheinlich nach der Abschnürung noch gewachsen, so müssten wir folgerichtig der Ro¬ kitansky'sehen Auffassung derselben als Bruträume für rothe Blut¬ körperchen beipflichten. Es wäre dies ganz derselbe Modus der Blutbildung, wie ihn Klein (Stricker, Gewebelehre Bd. 2. S. 1218) beim Embryo beobachtet hat. 5. Fall. Am 3. Juli 1874 ging der chirurgischen Klinik ein Bauern¬ mädchen von 30 Jahren zu mit einer Geschwulst des linken Oberkiefers, die sich im Laufe von zwei Jahren ohne bekannte Veranlassung ent¬ wickelt haben soll. Ein seit etwa einem halben Jahre zunehmendes Her¬ vortreten des linken Auges bewog sie vor Allem, ärztliche Hilfe zu suchen. An der sonst kräftig gebauten, zur Zeit etwas blassen Patientin fiel auch besonders ein hochgradiger Exophthalmos auf mit unmöglichem Lidschluss und einer ulcerirenden Keratitis. Bis auf quantitative Licht¬ empfindung war das Sehvermögen verschwunden. Die ganze linke Seiten¬ wand der Nase erschien bedeutend aufgetrieben durch knollige Geschwulst¬ massen, die man unter der verschieblichen, nur an einer kleinen Stelle exulcerirten Haut fühlen konnte. Die linke Nase war nicht permeabel, die linke Hälfte des weichen Gaumens vorgewölbt und der entsprechende Pharynxabschnitt von Tumormasse ausgefüllt. Ueber Schmerzen klagte Patientin nicht; krankhafte Hirnsymptome fehlten. Es wurde von Herrn Professor Fischer die Resection des linken. Oberkiefers mit Exstirpa¬ tion des Auges ausgeführt. Der Stirnfortsatz des Oberkiefers, die Nasen¬ muscheln, die obere und hintere Wand des Kieferkörpers, das Siebbein und dessen unmittelbar angrenzende Partien der Schädelbasis bis an den Körper des Keilbeins hinan waren in der Geschwulst aufgegangen, so dass die Dura mater zum Theil bloslag, an der aber noch Bruchstücke des Tumors hafteten. Derselbe war hinter den Bulbus gewuchert und füllte fast die ganze Highmorshöhle aus. Von einer radicalen Entfernung der Neubildung musste wenigstens am Schädelgrunde abgesehen werden. — Drei Wochen nach dieser Operation trat der Tod unter meningiti-! sehen Symptomen ein. Die Obduction ist leider verweigert worden. Da der Tumor von weicher, brüchiger Consistenz war, so zerriss er bei seiner Herausnahme in mehrere Stücke. Soviel liess sich aber noch an diesen constatiren, dass der grösste Theil seiner knolligen und gelappten Oberfläche bis etwa auf den der Schädelbasis entsprechenden Abschnitt derselben von der Umgebung durch eine membranöse, ab und zu Knochenplättchen enthaltende Kapsel abgegrenzt war. Von' viscidemJ grauem, stellenweise grauröthlichem Aussehen und körnigblättrigem Ge¬ füge auf der Schnittfläche liess er sich leicht spalten und zerreissen.: In den stärkeren Bindegewebszügen des Stromas fanden sich ebenfalls j Knochenplättchen und manchmal membranöse Hüllen um rundliche Ge-: schwulstkörner ganz wie sie im vorigen Falle beschrieben worden sind, i Blut- und Saftgehalt der Geschwulst erschien im Ganzen bedeutend. Die Untersuchung der in Müller’scher Flüssigkeit und Weingeist ge-J