Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek.

Kolaczek, Johannes.

Date:: 1877

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Credit: Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek. Source: Wellcome Collection.

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Herr Prof. Fischer den Tumor, der sich gegen den Oberkieferkörper durch eine glatte Oberfläche scharf abgrenzte und nur nach hinten in der Seitenwand der Nase sich allmählich verlor. Nach Möglichkeit wurde hier Alles, was krankhaft schien, noch nachträglich fortgenommen. Die Heilung erfolgte in kurzer Zeit. Der entfernte Tumor war kleinapfelgross, hatte eine glatte, von Schleimhaut überzogene Nasenhöhlenfläche, deren Muschelräume zum Theil noch erhalten waren, eine convexe Gesichtsfläche und eine nach hinten stehende Insertionsfläche. Soweit er convex war, zeigte er eine Art Kapsel. Beim Durchschneiden der elastisch derben Masse stiess das Messer auf zahlreiche Knochenplättchen. Die Schnittfläche bot ein auf¬ fallend verschiedenes Aussehen des äusseren und inneren Abschnittes der Geschwulst. Der äussere, welcher dem inneren schalenartig aufsass, war ca. 1,5 Ctm. dick, gleichmässig grauweiss, dicht gefügt und peripherisch von feinen kaum sichtbaren Knochenplättchen durchsetzt. Der innere Abschnitt hatte einen eigentümlich gelappten, zerklüfteten Bau, war von dunkelgrauer Farbe, stellenweise leicht honiggelb. Die einzelnen locker liegenden Läppchen erwiesen sich bei näherer Untersuchung als rund¬ liche, theils in häutigen Säckchen gelegene, theils von einer dünnen, partiell knöchernen Schale umgebene, ziemlich harte Gebilde bis zu Bohnengrösse, welche meist frei in ihren Gehäusen lagen und sich leicht herausheben Hessen. Hier und da in den mehr zusammenhängenden, zum Theil die Läppchen als schmale Scheidewände trennenden Partien dieses weichen Abschnittes sah man kleine bis stecknadelkopfgrosse, dunkelrothe Einsprengungen von kugeliger Gestalt, die auch leicht zu isoliren waren. Durch Zerquetschung erwiesen sie sich mikroskopisch als kleine Blut¬ cysten, nach deren Sprengung eine Kapselmembran zurückblieb, die an ihrer Innenfläche einen Belag in einfacher Reihe stehender kurzcylin- drischer Zellen trug. Nach einem dem frischen Tumor entnommenen Schnittpräparate zeigte er einen deutlich alveolaren Bau. Nur hatte der Alveoleninhalt die Eigenthümlichkeit, dass er durch das Vorhandensein zerstreuter, rundlicher, mit einer sehr feinkörnigen, opalescirenden Sub¬ stanz gefüllter Hohlräume ein Netzwerk von schmalen Zellenbalken dar¬ stellte. Die Zellen schienen unmittelbar diese Vacuolen zu begrenzen, wenn überhaupt von Zellen die Rede sein durfte. Denn deutlich zu sehen waren nur rundliche, mit einem winzigen Körperchen versehene Kerne. — Die mikroskopische Untersuchung des erhärteten Präparates lieferte eine anscheinend grosse Ungleichartigkeit der Bilder. In den wahrscheinlich älteren peripherischen Geschwulstpartien fand sich ein exquisit alveolarer Bau. In einem streifigen, zellenarmen, stellenweise verknöcherten Bindegewebsstroma lagen meist rundliche Zellenkörper von ;sehr wechselnder Grösse. Die kleinsten, oft in acinöser Anordnung dicht gestellt, waren solide Häufchen von Zellen mit grossem Kerne und kaum sichtbarem Protoplasmaleibe oder glichen aufs Täuschendste Querschnitten von Drüsengängen, indem ein peripherischer Kranz kurzcylindrischer IZellen ein mit homogen schwach glänzender oder körniger Masse aus¬ gefülltes Lumen einschloss. Die grösseren Zellenhaufen zeigten durchweg »eine eigenthümliche Fensterung, bewirkt durch verschieden grosse, runde IRäume, welche eine sehr blasse, kaum sichtbare, fein granulirte oder Kolaczek, Angio-Sarkom. 5