Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek.

Kolaczek, Johannes.

Date:: 1877

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Credit: Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek. Source: Wellcome Collection.

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durch einen seltenen Zufall in diesem Falle noch ab und zu rothe Blutkörperchen zu sehen sind. So wenig Arnold durch die Epithelähnlichkeit der Zellen seines Sarkoms und durch ihre unleugbare Identität mit dem Perithel der Hirngefässe sich bestimmen lässt, Eberth’s Beispiele folgend den Tumor für krebsig zu erklären, so sehr verfällt Arndt in diesen Fehler, wenn er (Virch. Archiv. Bd. 51. S. 495 f.) einen Ge¬ hirntumor als „Cancroid der Pia mater“ beschreibt und demselben eine so mächtige Beweiskraft imputirt, dass er die ganze Thiersch- W a 1 d e y e r ’ sehe Krebstheorie unhaltbar machen soll. Bei einem 26jährigen Mädchen fand sich an der Hirnbasis ein wall- nussgrosser, sehr weicher Tumor mit einer höckrig papillösen Oberfläche, der Pia mit einem relativ schmalen Stiele aufsitzend. Grosser Gefäss- reichthum, daher röthlichgrau. Exquisit alveolarer Bau; in einem gross- maschigen zarten Gerüste lagen Epithelhaufen. In den oberflächlichen , Partien standen die Zellen in einem bestimmten Verhältnisse zu den Capillarwänden; epitheliale und lymphoide Zellen umhüllten sie und folgten ihnen genau. Letztere entwickelten sich aus Kernen, welche in dem Raume zwischen Capillarrohr und Adventitia sich ansammelten und diese blasenartig hervorstülpten, um bald einzeln, bald in. Gesellschaft durchzubrechen und unter Annahme eines Protoplasmahofes zu Zellen zu werden. Während ein Theil derselben lymphoid blieb, wurde ein anderer zu platten-, cylinder-, oder kolbenförmigen Epithelien. Diese nun hafteten der Capillarwand fest an, während die Lymphzellen ihr nur lose anhingen. Auch an grösseren Gefässen fanden sich unter dem Bilde zweier dunkler Bänder solche Kerneinlagerungen zwischen Adventitia und Muscularis; es kam hier manchmal zu knospenartigen Adventitialektasien, die mit denselben Kernen erfüllt waren und mit dem subadventitialen Raume communicirten. ln den tieferen Partien der Geschwulst sah man die Gefässe von derberen Faserzügen umgeben und so ein Gerüst bilden, dessen Maschen mit den Epithelien ausgefüllt waren. Arnold leitet den Tumor mit grosser Sicherheit von den Blutgefässen her. Das gibt uns ein Recht, denselben ohne Weiteres j als ein Angio-Sarkom aufzufassen. Erst in zweiter Linie tangirt i uns seine Geneigtheit, die Keimstätte der Geschwulstzellen in dem I Ro b in-His’sehen perivascularen Lymphraume, den er mit seinem f subadventitialen identificirt, zu suchen. Es ist dies derselbe Raum, welchen auch wie schon erwähnt Arnold constatirte, aber als ? Lymphraum nicht hatte gelten lassen können, der vielmehr als eine : röhrenförmige Lücke zwischen dem durch die sog. Adventitia seine : Abgrenzung beweisenden Bindegewebe und dem eigentlichen Capil- j larrohr anzusehen ist. Es fehlt ihm ja auch eine besondere endo¬ theliale Auskleidung, man müsste denn die Capillarendothelien zu- j gleich als Endothelien der fraglichen Lymphräume fungiren lassen. Je