Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek.

  • Kolaczek, Johannes.
Date:
1877
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Credit: Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek. Source: Wellcome Collection.

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    Masclienräumen die kleinen mit sehr kleinen Kernen versehenen Zellen zusammengeballt lagen. Wenn Förster einen solchen Tumor den zusammengesetzten Papillargeschwülsten oder Zottenkrebsen zurechnet, so hat er allen¬ falls vom klinischen, aber durchaus nicht vom mikroskopischen Stand¬ punkte, wie er sich bis heutzutage herausgebildet hat, Recht. Denn man mag über die Genese eines Carcinoms denken wie man will, soweit herrscht doch zur Zeit unter den pathologischen Histologen eine Uebereinstimmung, dass ein Krebs in anatomischem Sinne wenig¬ stens aus epithelähnlichen Zellen bestehen muss. Nun nennt Förster die Zellen wohl selbst Plattenepithelien, aber sagt dabei ausdrück¬ lich, dass sie klein und mit sehr kleinen Kernen versehen sind. Solche Zellen dürfen aber nicht als Epithelien gelten. Suchen wir uns jetzt nach der obigen Beschreibung eine Meinung über die Ge¬ nese des Tumors zu bilden, so fällt uns zunächst als sehr bemer- kenswerth ins Auge, dass das ganze eigentümlich dendritisch an¬ gelegte Gerüst der Geschwulst bis in seine feinsten, hyaline Kolben und Sprossen darstellenden Verzweigungen gefässhaltig ist und zu- : gleich einen innig ihm angehörenden Zellenüberzug hat. Die Innig¬ keit dieses Zusammenhanges spricht aber unzweifelhaft für eine gene¬ tische Beziehung. Für ganz nebensächlich und unnütz, darauf hin einen neuen Geschwulstnamen zu schaffen, hält Förster die hya¬ linen Gebilde, welche wohl als Product einer hyalinen Degeneration ursprünglicher Zellenmäntel aufgefasst werden dürfen. Köster führt dieselben auf die His’schen perivasculären Lymphräume zurück. Da aber diese noch sehr zweifelhaft sind, wie wir oben gezeigt haben, so erscheint auch seine Annahme unwahrscheinlich, obgleich die scharfe Begrenzung der glasigen Substanz dafür sprechen könnte: Doch kann dieselbe im Arnold’schen Sinne gedeutet werden. Für die degenerative Natur der hyalinen Scheiden spricht übrigens auch die Thatsache, dass die kleinsten secundären Knötchen gar keine hyaline Gebilde enthalten. Zum ersten Male begegnen wir bei dieser Art von Tumoren concentrisch geschichteten Zellenkugeln, die im Allgemeinen als für einen Krebs charakteristisch angesehen zu wer¬ den pflegen. Wir werden später einen solchen Befund öfter zu con- statiren haben und begnügen uns hier damit, darauf nur aufmerksam gemacht zu haben. In der Folgezeit hat Förster (Atlas d. mikroskop.-patholog. Anatomie. Taf. 25) noch drei Fälle von Schleimcancroid mitgetheilt, die einen dem eben beschriebenen analogen Bau zeigten und deshalb wohl auch in derselben Weise von uns aufzufassen sind. Der eine